Bürgerinitiative L 419: Keine Autobahn durch Ronsdorf!
Presseecho
L 419: Mit Lärm gegen den Lärm
Von Florian Pustlauk
Die Bürgerinitiative warnt vor den Folgen des Ausbaus der L 419.
Die Initiative beschallte den Ascheweg mit Autobahnlärm. Im Hintergrund unterschreibt Monika Viertelhaus den Protest.
Ronsdorf. Wenn es aus Lautsprechern rauscht, dann wird das in der Regel als Störung empfunden. Doch am Samstag kamen diese störenden Töne ganz gezielt aus großen Boxen am
Ascheweg. Die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ spielte den Lärmpegel von Straßen ab – als Warnung vor dem überirdischen Ausbau der L419.
Dafür stellte sich die Gruppe hinter die Leitplanke der A1, um mit einem Aufnahmegerät und einem Messgerät die Lautstärke festzuhalten und zu überprüfen. Außerdem wurde an den
Zubringerstraßen zur L419 – der Erbschlöer Straße und der Staubenthaler Straße – sowie der Parkstraße gemessen. Die Werte unterschieden sich auf den ersten Blick nicht erheblich. „Man muss aber
wissen, dass fünf Dezibel mehr sich für den Menschen fast doppelt so laut anhören. Lärm macht krank“, erklärte Wernecke.
Als ein LKW an der Staubenthaler Straße am Messgerät vorbei fuhr, wurden mit über 80 Dezibel knapp die Werte einer Autobahn gemessen. Peter Stuhlreiter sieht ein wachsendes Problem: „Durch den
Ausbau der L419 werden täglich tausende Fahrzeuge mehr über die Parkstraße und die Zubringer fahren, diese dauerhafte Lärmbelästigung ist unverantwortlich.“
„Das wird noch Jahre und Jahrzehnte dauern, aber man muss sich jetzt einsetzen, sonst ist es zu spät.“
Peter Stuhlreiter
Auch wenn viele Passanten mit einem gequälten Blick auf die Töne aus den Lautsprecherboxen reagierten, gab Stuhlreiter zu bedenken, dass sich viele Ronsdorfer der Lage noch nicht bewusst seien:
„Das wird noch Jahre und Jahrzehnte dauern, aber man muss sich jetzt einsetzen, sonst ist es zu spät“.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative klärten zudem darüber auf, dass sie nicht gegen den allgemeinen Ausbau seien. Sie fordern allerdings die teurere Tunnellösung, um den Ausbau der Verbindung
zwischen der A 46 und der A1 verträglich zu gestalten.
"Bei diesen Lärmschutzwänden brauchen die Anwohner der Parkstraße kein Fenster mehr an der Südseite“, kritisierte Peter Eigenbrodt und ergänzte: „Als wir vor 25 Jahren von Elberfeld nach Ronsdorf
gezogen sind, war es hier fast schon ein Kurort.“
Selbst Passanten, die nicht direkt von dem Ausbau der L419 betroffen wären, unterstützen diese Aktion. „Ich finde es gut, dass die Leute gewarnt werden. Bei uns im Rehsiepen hört man manchmal ja
schon die Autobahn“, sagte Dieter Skibowski. Auch Helmut Hinz fand klare Worte: „Die Geräusche stören sehr. Wir wohnen auf Linde, da ist die Nacht um drei Uhr wieder vorbei bei dem Lärm.“
Sehr geehrte Ratsmitglieder,
die zweite öffentliche Informationsveranstaltung am 09. April 2014 in der Erich-Fried-Gesamtschule in Wuppertal-Ronsdorf zur geplanten Ausbauvariante der L 419, einschließlich Visualisierung
des Streckenverlaufs und der Knotenpunkte, verdeutlichte bei kritischer Betrachtung vor allem Folgendes:
1. Bei der Verkehrs-Trasse L 419 nebst Brücken und Lärmschutzwänden sowie den örtlichen Anschluss- und Ersatzstraßen, Bushaltestellen, Rad- und Fußgängerwegen handelt es sich flächen- und
kostenmäßig um eines der größten Bauvorhaben auf Wuppertaler Stadtgebiet. Dieses Verkehrsbauwerk ist ein Schlüsselprojekt Wuppertals, das jahrzehntelang Bestand haben wird. Dennoch wird die gesamte
Maßnahme erschreckend unsensibel geplant.
2. Das gigantische, oberirdische Straßen-, Brücken- und Lärmschutzbauwerk L 419 greift massiv in das Stadt- und Landschaftsbild ein. Es wirkt wie eine Schneise und optische Barriere, die
Ronsdorf und die anderen Stadtteile Wuppertals aus stadträumlicher Sicht voneinander trennt. Die Anbindung der Stadtteilzufahrten Staubenthaler Straße und Erschlöer Straße durch Unterführungen unter
der L 419 verstärkt diesen Eindruck noch. Dies lässt befürchten, dass Ronsdorf in der allgemeinen Wahrnehmung stark verlieren wird.
3. Die Verkehrs-Trasse L 419 verhindert eine stadtplanerisch verträgliche Lösung in Form einer ökologisch sinnvollen Vernetzung und Ausweitung der angrenzenden Grünflächen der Ronsdorfer Anlagen und
Scharpenackens (s. Anlage „L419-oberirdisch.jpg“). Im Gegenteil, die Grünflächen dürften sich, trotz des geplanten „Begleitgrüns“ an den Knotenpunkten, sogar erheblich reduzieren.
4. Das Vorziehen des 1. Bauabschnitts "Parkstraße" vor den 2. Bauabschnitt "Anschluss an die A1" der L 419 birgt mit steigendem Verkehrsaufkommen vor allem das Risiko eines "Dauerstaus" vor der
Blombachtalbrücke. Sollte der 2. Bauabschnitt trotz des Vertrags zwischen Land und Bund, z. B. wegen eines Konjunktureinbruchs bzw. sinkender Steuereinnahmen, in einigen Jahren nicht realisiert
werden, wären die Folgen für Wuppertal bzw. Ronsdorf unabsehbar.
5. Die gesamte Planung der L 419 scheint von der Prämisse geprägt zu sein: "Zuerst der Verkehr ... und irgendwann die Bevölkerung." Hieran ändert auch das Angebot nichts, dass der Bevölkerung
z. B. ein Mitspracherecht bei der Gestaltung von Lärmschutzwänden eingeräumt werden soll. Nicht die Wuppertaler bzw. die Ronsdorfer Bevölkerung, sondern der Fernverkehr steht bei der Gesamtplanung
deutlich im Vordergrund.
Leider verschließen sich viele von Ihnen diesen Erkenntnissen und befürworten die vorgestellte Planung der L 419 mit der Begründung von Sachzwängen (Zeit, Kosten ...). Man kann sich dabei des
Eindrucks nicht erwehren, dass die Vorgaben der Fachplaner, des Landesbetrieb Straßenbau NRW und des Verkehrsminis-terium NRW kritiklos übernommen werden, um endlich den gewünschten L-419-Ausbau zu
bekommen.
Die vom Landesbetrieb Straßenbau NRW vorgelegte Verkehrsplanung für die L 419 trägt jedoch eindeutig unzeitgemäße Züge, von denen man sich andernorts schon längst verabschiedet hat. Eine
jahrzehntelange Planung auf Basis lange vorhersehbarer Entwicklungen mit dem vom Landesbetrieb Straßenbau NRW vorgelegten Ergebnis ist kein Gewinn für die Wuppertaler bzw. Ronsdorfer Bevölkerung.
Dies zeigt anschaulich das Beispiel der A 46, die in offener Bauweise durch Wuppertal geführt wurde. Hierdurch werden bis heute Stadtteile voneinander getrennt und die Bevölkerung massiven Lärm- und
Staubbelastungen ausgesetzt. Außerdem wird durch jahrelange Lärmschutz-Baumaßnahmen bzw. durch den hierdurch verursachten Verkehrsstau ein immenser volkswirtschaftlicher Schaden angerichtet. Es
handelt sich um einen historischen Fehler, der nicht wiederholt werden darf. Das Teilstück L 419 der sogenannten "Südtangente" ist daher auf keinen Fall als autobahnähnliche, oberirdische
Verkehrs-Trasse in Ronsdorf zu errichten, zumal auch die A 1 diesen Stadtteil bereits erheblich belastet.
Einer zukunftsweisende Planung der L 419 könnten hingegen folgende Erkenntnisse und Prinzipien zugrunde liegen:
1. Eine unterirdische Verkehrsführung der ausgebauten L 419 zwischen dem Gewerbegebiet südlich der Parkstraße und dem Überflieger auf Lichtscheid (L417/418) stellt aus stadtplanerischer,
ökologischer, volkswirtschaftlicher ... bzw. nachhaltiger Sicht die bessere Alternative dar. Zu einer guten Lösung gehört auch die Realisierung wirkungsvoller Lärm- und Feinstaubschutzmaßnahmen im
Bereich des Überfliegers, z. B. durch eine Lärmschutz-Einhausung.
2. Wuppertal ist eine „grüne Stadt“. Dieses wesentliche Merkmal gilt es zu bewahren und auszubauen. Daher sollten die Grünflächen der Ronsdorfer Anlagen und Scharpena ckens durch den Bau eines
oberflächennahen Tunnels für die L419 und eine partielle Absenkung und Überdeckelung der Ersatzstraße für die Parkstraße, seitlich des Fußballplatzes, breit miteinander verbunden und ökologisch
vernetzt werden (s. Anlage „L419-unterirdisch.jpg“).
Außerdem drängt es sich förmlich auf, zwischen Erbschlöer und Staubenthaler Straße einen parkartigen Grünzug, z. B. mit Rad- und Fußweg, Spielplatz, Boule-Anlage, Grillplatz ... , auf der nicht
mehr benötigten und zurückzubauenden Parkstraße als Erweiterung des Naherholungsgebietes anzulegen. Dieser bildet gleichzeitig einen wirksamen Puffer zwischen der Wohnbebauung Zur Wolfskuhle und
Kurfürstenstraße südlich der Parkstraße sowie dem nördlich gelegenen Gewerbebgebiet.
Der Grünzug könnte sogar über den Knotenpunkt Staubenthaler Straße hinaus bis zum Überflieger geführt werden. Das Tunnelbauwerk „schöbe sich“ ab dem Knotenpunkt mit einer Neigung von ca. 6 %
„aus der Erde“. Mit Aushubmaterial angeschüttet, modelliert und begrünt, würde ein weiterer „grüner Puffer“ zwischen der Wohnbebauung Am Knöchel und dem gegenüberliegenden Gewerbegebiet entstehen,
der für weitere Freizeitaktivitäten, z. B. Rodelbahn, Freilichtbühne ... , der Bevölkerung offenstünde.
3. Eine intelligente Verkehrsführung durch den Bau eines oberflächennahen Tunnels für die L 419 und ein oberirdischer Verlauf der Staubenthaler und Erbschloer Straße in den Knotenpunkten, eine
parallele Realisierung beider Bauabschnitte der L 419, eine wirksame Einhausung des Überfliegers im Bereich Lichtscheid (L417/418), eine stadtplanerisch und ökologisch sinnvolle Verknüpfung bisher
voneinander getrennter Grünflächen und deren gleichzeitige Ausweitung haben einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen und stellen einen unschätzbaren Mehrwert für Ronsdorf bzw. Wuppertal dar. Daher sind
höhere Kosten hierfür durchaus akzeptabel und die Mittel von Bund, Land und Kommune bereitzustellen. Es wäre zu prüfen, ob hierfür ggf. EU-Fördermittel beantragt werden können.
Die geniale Idee einer Trassenführung der L 418 unterhalb des Burgholzes wurde seinerzeit von Ingenieuren der Universität Wuppertal entwickelt. Es ist zwar „5 vor 12“, aber noch nicht zu spät, die
Universität Wuppertal und deren Partneruniversitäten mit den Fachrichtungen Verkehrsplanung, -psychologie, und
-soziologie, Stadt- und Landschaftsplanung, Ökologie, Bauingenieurwesen, Architektur, ... auch für eine interdisziplinäre Machbarkeitsstudie im Sinne einer zukunftsweisenden Planung der L 419
zu gewinnen oder, falls dies nicht möglich ist, Dritte hiermit zu beauftragen.
Sehr geehrte Ratsmitglieder, bedenken Sie bitte, dass der Ausbau der L 419 ein Schlüsselprojekt Wuppertals ist, das Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen hat. Nutzen Sie bitte die einmalige
Chance und streben Sie eine städtebaulich verträgliche Lösung, namentlich eine Tunnellösung für die L 419 sowie eine Vernetzung und Erweiterung der Grünanlagen für Wuppertal bzw. Ronsdorf an. Wirken
Sie bitte mit allen Kräften darauf hin, dass eine zukunftsweisende Machbarkeitsstudie und ein runder Tisch mit allen Beteiligten „der Vernunft zu ihrem Recht verhilft“. Wir beantragen daher, die in
diesem offenen Brief genannten Anregungen nach § 24 GO NRW zu behandeln.
Wir stehen alle vor der Wahl, eine gute wäre sicher: „Eine zukunftsweisende Planung der L 419 für Wuppertal!“
Vor einigen Wochen erschien in einer großen Wuppertaler Tageszeitung unter der Überschrift „nur die Panzer sind Geschichte“ ein Artikel über den geplanten Ausbau der Parkstraße. Dabei kamen
Ronsdorfer Persönlichkeiten und Ronsdorfer Institutionen zu Wort, die sehr ausführlich ihre Erinnerung sowie ihre Mitwirkung an dem bisherigen Planungsgeschehen schilderten. Der Blick in
die Vergangenheit ist oft sehr hilfreich; eben auch bei den Straßenneubauten L 418, L 419.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit Anfang der achziger Jahre und den Beschluss des Wuppertaler Rates, die Landesregierung in Düsseldorf solle im Interesse der Stadt die L 418 mit
Anschluss an die Autobahn A 46 bauen. Die Ronsdorfer SPD, deren stellvertretender Vorsitzender ich seinerzeit war, hatte sich auf einer Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit gegen einen solchen
Neubau mit einer offenen Straße durch das Burgholz ausgesprochen. Wir waren aber nicht allein mit unserer Auffassung. Der damalige CDU-Vorsitzende Hermann Josef Richter und die Wuppertaler Junge
Union pflanzten auf der geplanten Trasse Bäume, um zu dokumentieren, dass der Straßenneubau unnütz sei und nie kommen werde.
Ein paar Jahre später zeigte die Firma Delphi Interesse, sich in Cronenberg mit ihrem Planungsteam niederzulassen. Das war im Interesse des Landes NRW und plötzlich ging alles sehr schnell. Die
Straße wurde gebaut, jedoch nicht in einer offenen Schneise durch das Burgholz, sondern in einem Tunnel; so wie es die Bürger gefordert hatten!
Heute haben wir eine ähnliche Situation. Leider ist diesmal nur die „Bürgerinitiative keine Autobahn durch Ronsdorf“ gegen einen offenen Ausbau der Parkstraße.
Bei Betrachtung der Geschichte kommt vielleicht noch der eine oder andere Unterstützer hinzu und das Land baut dann doch im Interesse der Gesundheit der Ronsdorfer Bürger und ihrer Kinder an
der Parkstraße einen Tunnel.
Peter Stuhlreiter Im Saalscheid 7 42369 Wuppertal
Mehreinnahmen
Am 9. Mai lautete die Schlagzeile in der WZ.: „Staat nimmt 19 Milliarden Euro mehr ein.“ Mir fielen direkt die folgenden Fragen ein: Wo bleiben diese Mehreinnahmen? Wer bestimmt, wofür diese
Mehreinnahmen verwendet werden? Wofür wird das Geld ausgegeben? Wird das Geld auch für die notwendigen und wichtigen Maßnahmen verwendet?
Ich sehe nur den Verfall der Straßen, Brücken, Schulen und anderer öffentlicher Gebäude. Schwimmbäder, Jugend- und Kultur-Zentren werden geschlossen oder die Zuschüsse gekürzt.
Diese 19.000.000.000,- Euro sind für mich eine unvorstellbar große Summe, auch wenn man sie so schreibt: 19.000 Millionen Euro.
Deshalb einige Beispiele was mit dieser Summe finanziert werden könnte.
Es könnten mehr als 38.000 gut ausgestattete Einfamilienhäuser neu gebaut werden. Eine Kleinstadt größer als Ronsdorf.
Oder es könnte der geplante Lückenschluss, der die L418/l419 mit der A1 verbindet, mit einem Tunnel ( Kosten = 100 Millionen Euro, lt. BI L419 ) realisiert werden und die restlichen 18.900 Millionen
können in andere, sinnvolle Projekte investiert.
Für die Erhaltung der Gesundheit der Anwohner der L418/419 und der Parkstrasse wäre das die richtige Entscheidung.
Aber nach Aussagen der Planer haben unsere Landtagsabgeordneten entschieden, dass kein Euro mehr investiert werden darf, als die zweitbilligste oberirdische Variante kosten wird. Dies ist ein Maximum
an Umweltzerstörung und es wird weder Rücksicht auf die Gesundheit der dort wohnenden Menschen genommen, noch die Auswirkungen für unsere nächsten Generationen berücksichtigt.
Warum fragen sich unsere gewählten Volksvertreter bei größeren Projekten nicht: „Welche Auswirkungen hat meine Entscheidung für die Zukunft und die Menschen, insbesondere für die nächsten
Generationen?“
Ich habe den Eindruck, dass viele unserer gewählten Volksvertreter sich nur fragen: „Welche Auswirkungen hat meine Entscheidung für die nächste Wahl in 4 Jahren“? Eine viel zu kurze Betrachtungsweise
die fast immer zu Fehlentscheidungen führt.
Fragen Sie doch ihren Stadtverordneten, Landtags-, Bundestags- und Europa-Abgeordneten wofür er die bis 2018 anfallenden, zusätzlichen Mehreinnahmen verwenden möchte. Und ob sie/er bei seiner
Entscheidung auch ihre Interessen berücksichtigt und auch die Auswirkungen für die zukünftigen Generationen mit bedenkt.
Joachim Wendt Schenkstr.26 42369 Wuppertal
WZ vom 12. 5. 2014
Initiativen fordern: Wuppertaler sollen sich
einmischen
Am Infostand auf dem
Kirchplatz gab es angeregte Diskussionen um den Erhalt des Schauspielhauses.
Wuppertal.Ihnen allen gemein war nicht nur der berechtigte Wunsch nach besserem Wetter. In der Tat war der 1. Tag der
Bürgerinitiativen vor allem eines: verregnet. Dennoch verschafften sich die Vertreter von EnergiE zum Leben in W-Nord, Bürgerinitiative L 419, döpps105, Bündnis Unsere Stadtwerke Wuppertal,
Aktionskreis die Wuppertaler sowie Wuppertaler Schauspielhaus Initiative mit Nachdruck Gehör auf dem Kirchplatz, um für ihr gemeinsames Ziel mobil zu machen: Das Interesse der Wuppertaler für ihre
Stadt so weit zu wecken, dass sie sich in ihre Entwicklung einmischen.
Seit zehn Jahren
zeichne sich die Stadtpolitik durch bürgerferne Entscheidungen aus. SPD und CDU stimmten wichtige Entscheidungen im Vorfeld ab, Ratsbeschlüsse generierten zur Formsache. Sinnvolle Alternativen
anderer Parteien und Ideen von Bürgern würden als unrealistisch abgetan, kurzlebige Pläne regionsfremder, gewinnorientierter Investoren ohne Rücksicht auf das Stadtbild und sein charakteristisches
Flair als wichtiger erachtet.
Echte Alternativen präsentiert
Ihre Kritik äußern
die Initiativen-Vertreter über Mikrofon-Ansprachen und Flyer. In Gesprächen, zu denen sich an diesem Tag nicht allzu viele Passanten Zeit nahmen, wurde klar, dass nicht die Kritik im Vordergrund
stand: Den Initiativen geht es um echtes Mitentscheiden und den Erhalt der Vielfalt in der Stadt. Ihre Urteile sind an reale Projekte geknüpft und zeigen Alternativen auf: etwa zum sechsspurigen
Ausbau der L 419, zum Döppersberg-Umbau, zu der Erweiterung der City-Arkaden, zur ausbleibenden Sanierung des Schauspielhauses, zum Ikea-Bau am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord.
Das Konzept der E-W-Nord etwa sieht laut Beate Petersen vor, den Ikea-Standort im Wuppertaler Osten anzusiedeln, im Umfeld von Möbelhaus Welteke und Bauhaus. „Wir könnten dort eine Möbel-Meile
schaffen. Es gibt Bus- und S-Bahn-Anbindungen.“ Durch ihren öffentlichen Zusammenschluss wollen sie Mitstreiter finden, um als gemeinsame Front von der Politik gehört zu werden, wie Jürgen Wernecke
von der Bürgerinitiative L 419 sagte. Frank Jäger von döpps105 ergänzte: „Bisher gab es diese Vernetzung nur unter Einzelnen. Jetzt kommen wir breiter zusammen.“ Und was passiert nach dem 1. Tag der
Bürgerinitiativen? Beate Petersen: „Dann legen wir richtig los für eine gemeinsame Stadtvision. Dieser Zick-Zack-Kurs, der politische Richtungswechsel alle vier Wahljahre, muss ein Ende
haben
Seit Jahren ist sie Nadelöhr und Buckelpiste zugleich: die L 419, hier ein Bild von der Kreuzung Parkstraße/Erbschlö. Das Land will die Straße tiefer legen und vierspurig ausbauen.
Ronsdorf. Der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell hat sich ausdrücklich für den Ausbau der L 419 ausgesprochen. „Die L 419 wird kommen. Daran besteht für mich nach einer
entsprechenden Aussage von Bau- und Verkehrsminister Michael Groschek vor wenigen Tagen in Wuppertal überhaupt kein Zweifel“, erklärte Bell.
Vermutungen des CDU-Landtagsabgeordneten Rainer Spiecker, der Ausbau der L 419 und damit auch der Anschluss an die A 1 werde vom Land auf den St. Nimmerleinstag verschoben, seien unzutreffend.
„Minister Groschek hat sich klar positioniert“, stellte Dietmar Bell fest. „Ich werde nach den Osterferien mit den in Ronsdorf ansässigen Unternehmen Gespräche führen, denn wir brauchen Verbündete,
um die Notwendigkeit des Ausbaus zu unterstreichen“, kündigte Bell an. Im kommenden Jahr werde das Verfahren in die Planfeststellung gehen. Das sei der Grund, warum es zu diesem Zeitpunkt nicht
möglich sei, einen fixen Termin für den Baubeginn zu benennen.
Vertrag mit dem Land sei der Durchbruch für die Pläne
Eine Aussage über einen möglichen Baubeginn war Michael Heinz als Repräsentant des Bau- und Verkehrsministeriums den rund 200 Teilnehmern einer Informationsveranstaltung in der
Erich-Fried-Gesamtschule in der vorigen Woche schuldig geblieben. „Das bedeutet aber nicht, dass das Projekt gestorben ist. Da im Planverfahren alle Bedenken und Einwendungen der Bürger abgearbeitet
werden müssen, was sehr zeitaufwendig sein kann, konnte Michael Heinze gar keinen Baustart nennen“, erklärt Dietmar Bell.
Entscheidend sei der von Michael Heinze während der Infoveranstaltung erwähnte Vertrag zwischen Bund und Land, die jeweils die Kosten für einen Abschnitt des Ausbaus der L 419 zu einer
autobahnähnlichen Bundesbahnstraße übernehmen. Der Vertrag schaffe die Voraussetzung, dass das Land in Ronsdorf in eines der ganz wenigen Straßenbauprojekte investiere, während der Schwerpunkt auf
dem Erhalt und der Sanierung von Straßen und Brücken liege. ab
von Olli Graf | 15.04.14 - 22:01 Uhr
Warum sprechen eigentlich alle immer nur mit den in Ronsdorf ansässigen Unternehmen und nicht mit den dort wohnenden Bürgern? Die Veranstaltung in der Gesamtschule war nur eineDemonstration von zementierten Standpunkten seitens des Verkehrsministeriums als ein echtes Interesse an den Sorgen der
Bürger.
Leserbrief zu einem Kommentar in der Wuppertaler Rundschau
Betr.: L 419, Rundschau-Kommentar vom 26. März 2014
Klaus-Günther Conrads hat Recht damit, dass die Stadt Wuppertal schon seit Ende der 1960er Jahre einen Ausbau der Parkstraße gefordert hatte, um auf den Südhöhen den gesteigerten Pkw- Verkehr besser
regeln zu können. Diese Forderung fand nie Gehör in Düsseldorf, es kam zu keinen Ausbau der Parkstraße. Erst seitdem die Landesregierung ein Interesse daran hat, den überregionalen Schwerlastverkehr
von der A46 auf die A1 umzuleiten, will auch das Land den Ausbau der Parkstraße – jedoch nur wie 1968/1970 angedacht. Dagegen wehren wir uns. Wir sind der Meinung, dass unsere Forderung auch im
Interesse der Stadt liegen müsste. Die Stadt hat Planungsrecht für Eigenheime auf Scharpenacken, am Böhler Weg und in Zukunft auch auf dem Grundstück der Bereitschaftspolizei geschaffen und holt
junge Familien nach Wuppertal. Die neue Autobahn verläuft nahezu in Sichtweite an diesen Grundstücken vorbei, ohne dass es hier zu verstärktem Lärmschutz kommt.
Es kann nicht sein, dass wir erst nach der Fertigstellung der neuen Autobahn etwa 2040 mit neuem Lärmschutz vom Burgholztunnel bis zur A1 beginnen und alle Fehler, die an der A 46 in der
Vergangenheit begangen wurden, wiederholen wollen. Wir wollen deshalb so viele Wuppertaler wie möglich von unserer Tunnellösung überzeugen.
Peter Stuhlreiter, Wuppertal, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“
WZ vom 27. 2. 2014
L 419: Bürgerinitiative auf Lichtscheid
Schinkel, Uwe (schin)
Lichtscheid. Die Bürgerinitiative (BI) „Keine Autobahn durch Ronsdorf“, die sich gegen das von Straßen NRW verfolgte Modell zum Ausbau der L 419 wehrt, stellte sich jetzt auch auf
Lichtscheid vor. Der Vorsitzende Jürgen Wernecke freute sich bei der Diskussionsrunde in der Lichtenplatzer Kapelle über eine große Resonanz. „Mehr als 80 Besucher vor allem aus dem Wohngebiet
Scharpenacken waren anwesend.“ Laut Wernecke wurde auch dort Kritik an den Plänen für den Bereich hinter dem „Überflieger“ (Foto: Archiv), also die Verbindung zwischen L 418 und L 419, laut. „Wir
fordern einen wirkungsvollen Lärm- und Emissionsschutz“, so Wernecke, der weitere Unterschriften für die von der BI geforderte unterirdische Verkehrsführung sammeln konnte. „Jetzt haben wir bereits
knapp 2000 Unterschriften.“ est
Sonntagsblatt vom 22. 2. 2014
Sprechstunde wurde VersammlungStraßen.NRW stellte Stand der Planung zur L 419 vor
Deutlich
zu klein war der Raum der Bezirksvertretung für die Bürgeranhörung zur L 419. Viele Interessierte kamen nicht herein und mussten sich auf den nächsten Termin, der am 18. März in größerem Rahmen
stattfinden soll, vertrösten lassen. Andreas Früh, Planer von Straßen.NRW, hatte einen schweren Stand, den Fragen der kritischen Bürger Rede und Antwort zu stehen, was ihm aber leider nicht immer
gelang. Bei der nächsten Anhörung will man versuchen, einen Landtags-Abgeordneten einzuladen.
(Ro./Nek)Über 100 Ronsdorfer Bürgerinnen und Bürger drängten sich in den Raum der Bezirksvertretung, um an der
„Bürgersprechstunde zum Thema L 419“ teilnehmen zu können.
„Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Andreas Früh von Straßen.NRW und damit meinte er nicht nur die
unterschwellige Verärgerung und den Unmut der Fragesteller, sondern vor allem das große Interesse, das ihm am Dienstagnachmittag entgegenschlug. Der Raum der Bezirksvertretung Ronsdorf erwies sich
für diesen Andrang als erheblich zu klein, sodass viele Interessierte unverrichteter Dinge wieder gehen mussten.
Dass die Fragesteller ein völlig anderes Interesse hatten als die beiden Landesvertreter, wurde diesen schon sehr
bald deutlich. Und deutlich waren auch die Fragen zur Trassen- führung und zum Lärmschutz. Als Andreas Früh dann unmissverständlich darauf ver- wies, dass an der Trassenführung nichts mehr geändert
werden könne, dass Tunnel- oderDeckellösung nicht weiter in der Planung berücksichtigt würde, wurde die Stimmung mehr als gereizt.
Auf beiden Seiten überwogen schnell weniger die sachlichen Argumente als die Emo- tionen. Dünnhäutigkeit,
Arroganz und Besserwisserei auf der einen Seite, Verärgerung, Gereiztheit und Unmut auf der anderen Seite führten dazu, dass Harald Scheuermann-Gis- kes von der Bezirksvertretung mehrfach um
Sachlichkeit bitten musste, ehe sich die Gemüter wieder soweit beruhigten, dass Fragen gestellt und beantwortet werden konnten.
„Wir müssen noch lernen, mit dieser Situation umzugehen“, meinte dann auch Andr as Früh. „Bei der nächsten
Sprechstunde werden wir in einen größeren Raum ausweichen und vielleicht einen Moderator dazu bitten“. Da böte sich sicherlich die anwesende Journalistin Henrike Madest vom WDR an.
Die meisten Ronsdorfer Bürgerinnen und Bürger, die bis in den Gang hinaus standen, wa- ren offensichtlich
gekommen,um über die Trassenführung, den Lärmschutz, Kosten und Zeitpläne informiert zu werden
und mit den Vertretern von Straßen.NRW darüber zu dis- kutieren. Daher war die zeitweilige große Verärgerung verständlich, als klar wurde, es solle eigentlich nur um die Art des Lärmschutzes und die
Gestaltung der Nebenflächen informiert und diskutiert wer- den.
Die Vorstellung des Zeitplans durch Andreas Früh ließ dann das Gespenst der langen Staus vor dem „Flaschenhals“
Blombachtalbrücke heraufziehen. Ab 2020 soll die Planung realisiert werden und ab 2025 der Anschluss zur A1.
Im Verlaufe der Information wurde auch deutlich, dass eine „Heraufstufung“ der L 419 zu einer Fernstraße, sprich
Autobahn, nur eine Frage der Zeit sei. Das Beispiel der A 535, die ehemalige B 224 nach Velbert, zeigt dies nur zu gut in der jüngeren Vergangenheit. Dass eine solche Autobahn deutlich andere
Vorgaben zum Lärmschutz hätte, wurde allen An- wesenden nur zu bewusst.
Kaffeetrinken an der Autobahn: An der A 46 in Wichlinghausen trafen sich im Herbst Politiker und Anwohner, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie laut es ist. Zu Gast war auch der
CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Hintze (CDU), rechts im Bild zu sehen – hier im Gespräch mit Horst Mohr, Anwohner der A 46 am Sternenberg.
Wuppertal. Diese Zahl spricht für sich: In Wuppertal leben 40.000 Menschen in Wohngebieten, die täglich mit Lärm von mehr als 65 Dezibel belastet sind. Die Hauptursache liegt im
Straßenverkehr – und hier vor allem an den Autobahnen. Wie laut mittlerweile aber auch die Forderung nach Lärmschutz ist, zeigte sich in dieser Woche in Ronsdorf. Hier macht sich eine
Bürgerinitiative für den Schutz der Anwohner entlang der L 419 stark. Sie wird bis 2025 zur Autobahn ausgebaut und dann täglich 49.000 Fahrzeuge über die Südhöhen führen.
Jahrzehntelanges Warten und Ärger über ungenutzte 42 Millionen Euro
Aus Wuppertaler Sicht ist diese Nachricht besonders brisant: Während Anwohner gerade auch an der A 46 zum Teil seit Jahrzehnten auf Lärmschutz vor ihrer Haustür warten, wurden beim Land NRW im
vergangenen Jahr gut 42 Millionen Euro aus Bundesmitteln nicht abgerufen, weil dazu die Verkehrsplanungen fehlen.
Was die CDU-Opposition im Landtag grundsätzlich kritisiert, wird beim Blick nach Wichlinghausen konkret: Auch hier fordern die Nachbarn der Autobahn seit Jahren Lärmschutz – und wurden mit Blick
auf dessen Planung „jetzt auf das Jahr 2015 vertröstet“, wie es Michael Schulte, CDU-Ratsmitglied und selbst Anwohner kritisiert. „Jetzt, nach massiver Kritik, die Personaloffensive mit immerhin 20
neuen neuen Stellen bei der Verkehrsplanung zu starten, kommt reichlich spät.“
Was auf den ersten Blick eine Position im anstehenden Kommunalwahlkampf ist, offenbart auf den zweiten Blick das eigentliche Problem – mit der A 1 und der A 46 in Wuppertal als Paradebeispiele:
Auch diese beiden Autobahnen sind in die Jahre gekommen und müssen erst einmal in weiten Teilen von Grund auf saniert werden.
Baufällige Autobahnbrücken haben Priorität bei der Planung
Die 54 Jahre alte Schwelmetal-Brücke auf der A 1 in Langerfeld ist ebenso baufällig, wie es gleich drei Wuppertaler Brücken der A 46 sind – am Westring in Vohwinkel, an der Winchenbachstraße in
Barmen und am Autobahnkreuz in Sonnborn. Von der in Angriff genommenen Baustelle für den Lärmschutz im Abschnitt Katernberg einmal abgesehen, hat bei den Planern also erst einmal um die Sicherung des
Autobahnverkehrs Priorität.
Auf Kosten des Lärmschutzes in Wuppertal? Das wird auf Dauer nur ein breites Bündnis verhindern, wie es die Anwohner – aktuell in Ronsdorf – fordern: Es holt neben den Bürgerinitiativen, der Stadt
und dem Landesbetrieb Straßen NRW auch die Landtags- und Bundestagsabgeordneten an einen Tisch, um gemeinsam Druck zu machen, damit es leiser wird.
Wann ziehen alle an einem Strang, wenn es um den Lärmschutz geht? Diese Frage wird immer drängender. Und sie wird sich mit dem Ausbau der Südtangente zwischen der A 46 und der A 1 über die
Südhöhen weiter zuspitzen. In Ronsdorf ebenso wie auch am Boltenberg, in der Nachbarschaft des Sonnborner Kreuzes. Höchste Zeit also für einen runden Tisch, an dem auch alle Landtags- und
Bundestagsabgeordneten sitzen, um etwas für Wuppertal zu bewegen. Zu viel Zeit wurde schon verschenkt: Jeder Anwohner, der gegen den Lärm kämpft, ist auch ein Wähler.
Wuppertaler Rundschau vom 15. 2. 2014
Fast 95 Millionen für L419
Kein Tunnel: Land will die Parkstraße zwei Meter „tiefer legen“
Von Jörn Koldehoff
Die Baumaßnahmen auf den Südhöhen gehen weiter. Im Frühjahr will der Landesbetrieb Straßen NRW die marode Fahrbahn der L419 im Bereich der Parkstraße sanieren (wir berichteten). Dies sei
notwendig, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Unabhängig davon lädt die Behörde für Dienstag, 18. Februar 2014, sowie für den 18. März 2014 zu einer Bürgersprechstunde ein. Sie findet von 15 bis 17.30 Uhr im Sitzungszimmer des Bürgerbüros
Ronsdorf (Marktstraße 21) statt. Die Anwohner können sich dann über den Stand der Planungen für den Ausbau der L 419 erkundigen.
Auf der L418 wird momentan die Fahrbahn in Richtung Burgholztunnel erneuert. Foto: Koldehoff
Die sehen zwei Bauabschnitte vor. Zunächst soll der Bereich zwischen Lichtscheid und Erbschlö (Parkstraße) für rund 38,4 Millionen Euro in Angriff genommen werden; anschließend der Anschluss an die
A1 (56,48 Millionen Euro). Der Beginn des Planfeststellungsverfahren ist für Ende 2014 angedacht. „Die von einigen Anwohnern favorisierte Tunnellösung musste aufgrund der Kosten verworfen werden.
Dennoch bietet die stattdessen gefundene Variante einen verbesserten Schutz vor Lärm“, legt sich der Landesbetrieb fest. „Denn mit dem Ausbau rückt die Parkstraße um bis zu zwölf Meter von der
südlichen Wohnbebauung ab. Darüber hinaus sind Lärmschutzanlagen vorgesehen. Nach der Baumaßnahme wird die L419 (Parkstraße) somit leiser sein als im heutigen Zustand.“
Die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ kritisiert unter anderem allerdings heftig, dass der Stadtteil damit zerschnitten werde. „Wir wollen, dass dieser Lückenschluss umwelt- und
anwohnerverträglich erfolgt. Deswegen favorisieren wir den Bau eines Tunnels unter der jetzigen L419 mit Anschluss an die A1, weil das für alle die beste Lösung ist. Wir fordern Land und Bund auf,
für den Ausbau der L 419 eine gemeinsame Planung und eine gemeinsame Gesamtkostenrechnung vorzulegen.“ Fast 1.700 Menschen haben eine entsprechende Petition unterschrieben.
Statt zwei sollen nach den Plänen des Landes künftig vier Fahrspuren die Blombachtal-Brücke und den Überflieger verbinden. An der Staubenthaler Straße und der Erbschlöer Straße sind Anschlüsse in
Form von Unterführungen vorgesehen. Außerdem eine „Parkbrücke“, die eine „barrierefreie und noch gestaltungsoffene Verbindung zwischen Ronsdorf und dem nördlich gelegenen Erholungsraum Scharpenacken“
schaffe, heißt es. Um das Landschaftsbild nicht allzu sehr zu beschädigen, werde die Parkstraße um zwei Meter abgesenkt.
„Die Biologische Station Mittlere Wupper in Solingen hat Untersuchungen zur Tierwelt entlang der L419 und der A1 durchgeführt. Dabei wurden die Artengruppen Amphibien, Reptilien, Vögel, Fledermäuse,
Mittel- und Großsäuger sowie die Haselmaus erfasst“, so der Straßenbetrieb.
Derzeit werde ein „Landschaftspflegerischer Begleitplan“ (LBP) erarbeitet: „In diesem werden die erforderlichen Begrünungsmaßnahmen zur Einbindung der Straße in die Landschaft sowie Vermeidungs-,
Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen für die beeinträchtigten Biotope dargestellt. Dazu wird eine genaue Erfassung der Flächennutzungen (Biotoptypen) und insbesondere der Gehölzbestände
durchgeführt.“
Wuppertaler Rundschau, Ausgabe 15. Februar 2014
Sonntagsblatt vom 15. 2. 2014
L 419: Sieben Fahrspuren und
kein bisschen leise
Nur zwei Meter tiefer, aber 30 Meter breit - Kein Lärmschutz im Waldbereich
Das Schicksal der Blombach-Talbrücke ist noch nicht geklärt. Wenn der Abstieg zur A 1 kommt, würde die Brücke in städtischen Besitz übergehen. Angesichts einer ausgerechneten Restlebensdauer von
23 Jahren und großem Sanierungsbedarf hat die Stadt natürlich kein Interesse, dieses Bauwerk zu übernehmen. (Foto: db)
(Ro./JoB) Es hatte eigentlich ein spannender Abend in der Bezirksvertretung (BV) werden sollen, doch schon früh war klar, dass keine wesentlichen Neuerungen zu den
bisher bekannten Plänen der L 419 vom Landesbetrieb Straßenbau NRW dargelegt würden.
Der Abend sollte wohl der Einstimmung der BV-Mitglieder dienen, die jene Pläne von Straßen.NRW den Bürgern so richtig schmackhaft machen sollen.
Da Referent Andreas Früh von Straßen.NRW recht früh betonte, dass die Bürgerbeteiligung sowieso nur im Bereich von Lärmschutz zu sehen ist, zeigten sich die Bezirksvertreter recht zahm in ihrer
Fragestellung. Sie machten es dem Vertreter des Landes nicht besonders schwer, seine Pläne positiv darstellen zu können. Sicher werden bei den am 18. Februar und 18. März stattfindenden öffentlichen
Bürgerterminen viel kritischere Fragen auf den Tisch kommen.
Und offene Fragen gibt es noch genug, gerade auch zum Thema Lärmschutz. Planungsdetails wie Straßenkreuzungen, Rad- und Gehwegführungen, Entwässerung sowie Lärm- und Umweltschutz werden eng mit der
Stadt Wuppertal abgestimmt, heißt es.
Mit Spannung wird der Landschaftspflegerische Begleitplan (LBP), der zur Zeit erarbeitet wird und auch die Begrünungsmaßnahmen einschließt, von den Bürgern erwartet, weil die Parkstraße sich nach
Aussagen von Straßen.NRW „harmonisch und mit den geringsten Umweltauswirkungen“ ins Landschaftsbild einfügen soll.
Die Aussage, dass die L 419 nach der Baumaßnahme leiser sein wird als im heutigen Zustand, ließ bei einigen Bezirksvertretern Zweifel aufkommen, würde nach ihrem Verständnis doch das
Verkehrsaufkommen durch den Ausbau erst deutlich zunehmen. Auch, dass nach dem ersten Bauabschnitt schon eine fühlbare Entspannung in und um Ronsdorf entstehen würde, stieß auf Skepsis. Wenn dann der
zweite noch nicht zugesagte Bauabschnitt (Abstieg zur A 1) durch den Bund noch auf sich warten lässt, der Ausbau bis Erbschlö aber erfolgt ist, ist das Szenario an der Blombach-Talbrücke
für viele nur schwer vorstellbar.
Doch die BV-Mitglieder vermieden die kritische Konfrontation mit Andreas Früh, dem Beauftragten von Starßen.NRW, der geschickt um klärende Ausführungen herumreden konnte und so eine recht
entspannte Veranstaltung hinter sich brachte.
Mal unter uns gesagt...
Unvorstellbar
Man halte sich beispielsweise den engsten Bereich, die Wolfskuhle, vor Augen: Vier durchgehende Fahrstreifen mit Mittelstreifen, dazu jeweils eine Verflechtungsspur, daneben auf südlicher Seite
noch die sieben Meter hohe Lärmschutzwand und eine Zuwegung. Das ergibt ein Bild, das wohl auch den besonnensten Bürger in Rage bringen kann, besonders die Anwohner. Auch wenn Andreas Früh sich
bemüht und versucht, Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich der Lärmschutzwände als Chance für innovative Lösungen „zu verkaufen“, wie Begrünung, Kinderspielplätze und Parkanlagen, werden die
betroffenen Bürger trotz wohlklingender Worte vom schönen, harmonischen Landschaftsbild hoffentlich nicht stillhalten, meint de Rongsdroper
Sonntagsblatt vom 25. 1. 2014
Letzte Meldung
Scharpenacken
ohne Lärmschutz?
Beim Treffen der Bürgerinitiative „L 419 - Keine Autobahn durch
Ronsdorf“
haben die Mitglieder beschlossen, ihre Aktivitäten künftig
auch auf die
Bereiche Lichtscheid und Scharpenacken auszuweiten.
Die aktuellen Ausbaupläne zur L 419 sehen zwar einen Lärmschutz
im Bereich Parkstraße vor,
jedoch nicht auf Scharpenackenund
Lichtscheid,
somit sind die Bewohner dort unmittelbar von den geplanten
Baumaßnahmen
betroffen. Am Mittwoch,26.
Februar, um 19 Uhr wird in der Lichtenplatzer
Kapelle eine Info-Veranstaltung der Bürgerinitiative zur Lage
stattfinden.
Leserbrief vom 25. 1. 2014 im Ronsdorfer Sonntagsblatt
Ausgabe 4 vom 26. Januar 2014
Ausbau der L 419
Mit großem Interesse habe
ich einen Artikel „Ausbau L419 – nach Plan realisieren“ in der Mittwochszeitung gelesen.
Nach Ansicht des Verfassers und der SPD profitieren die Anwohner der Parkstraße und angrenzende Wohngebiete von dem Ausbau und den Lärmschutzwänden, weil diese den Verkehrslärm und den Feinstaub
abhalten.
Als ich das gelesen habe, wurde ich ganz stutzig und musste es nochmals lesen ohne es zu begreifen. Eine Internetrecherche erbrachte kein Ergenis.
Es wäre gut, wenn die Ronsdorfer und ich über den neuesten Stand dieser Technik aufklärt würden. Deshalb meine Fragen an die Verfasser:
- Mit welchen chemischen, physikalischen oder anderen technischen Verfahren ist es möglich, dass eine Lärmschutzwand Feinstäube abhalten kann?
- Wo geht der Feinstaub dann hin? Löst er sich auf oder muss der Feinstaub regelmäßig von den Lärmschutzwänden abgesaugt werden?
- Was geschieht mit dem Feinstaub, der durch die Thermik an den Lärmschutzwänden vorbei nach oben schwebt und mit dem Wind in die Wohngebiete getragen wird?
- Wenn die Ronsdorfer Lärmschutzwände den Verkehrslärm und den Feinstaub abhalten können, werden dann diese Lärmschutzwände auch an der A 46 nach dem neuesten Stand der Technik errichtet, damit wir
Ronsdorfer uns dann von der Wirkungsweise überzeugen können?
Über eine schnellstmögliche, konkrete Antwort würde ich mich sehr freuen.
Henner Hecht-Wiebel, Jürgen Wernecke und Uwe Merschjohann diskutierten über die Pläne zum Ausbau der L 419.
Ronsdorf. Mit der Formel „wenn – dann“ lösen Eltern gerne ihre Erziehungsprobleme. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller nutzte sie kürzlich, um die Bürgerinitiative L 419,
die sich am Montag zur Diskussionsrunde traf, in die Schranken zu weisen. Wenn er nicht mehr von einer „Monaco-Lösung“ sprechen solle, dann müssten sich die Ronsdorfer im Gegenzug von dem Begriff
„Autobahn“ trennen.
Die „Monaco-Lösung“ ist das Modell, das sich bislang knapp 1600 Unterzeichner für den Ausbau der L 419 wünschen: eine Tieferlegung und Überdeckelung der Schnellstraße statt der vom Land
angestrebten Variante mit hohen Schallschutzwänden. Diese preiswertere Lösung des Landes laufe, so wurde in der Vergangenheit mehrfach argumentiert, langfristig auf die Erweiterung zur Autobahn
hinaus.
Ganz trennen können sich die Bürger von den Begriffen nicht, denn „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ ist nun mal der Untertitel, den sich die Initiative bei ihrer Gründung gab und unter dem sie
Unterschriften gesammelt und inzwischen dem Land vorgelegt hat. Ganz besonders liegt ihr am Herzen, dass sie nicht den Ausbau der L 419 und damit den Anschluss an die Autobahn verhindern will.
Vielmehr gehe es darum, dass der Verkehr bei Erhalt der Lebensqualität tatsächlich fließe.
Bei ihrem Treffen am Montag berichteten die Bürger, dass sie mittlerweile Gespräche mit allen Fraktionen im Stadtrat und auch mit Vertretern des Landtags geführt hätten. Bei SPD und CDU habe man
den Eindruck, dass sich nichts bewege und dort die schnelle und billige Variante gewünscht sei. Die WfW unterstütze hingegen die Initiative. Mit Grünen und FDP seien immerhin angenehme und produktive
Gespräche geführt worden.
Neben den noch vagen Kosten ist auch unklar, in welchem Zeitrahmen Bund und Land den zweiten Bauabschnitt (Abstieg zur A 1) planen. Wunsch der Bürger ist es, dass er zeitgleich mit Abschnitt eins
(Lichtscheid bis Erbschlöer Straße) begonnen wird.
Leserbrief im Sonntagsblatt vom 18. 1. 2014
„Tragweite unbekannt?“
Sehr geehrter Herr Buscher,
ich kann Ihnen aus vollem Herzen zustimmen. Verlegt die Raser der Parkstraße unter die Erde. 2000 bin ich vom Rehsiepen an die obere Kurfürstenstraße umgezogen, genau gegenüber der inzwischen bis auf
einen kleinen Rest bebauten Stremmelstraße. Bäume ab! Vögel weg! Blumen unter Beton!
2000 dachte ich noch, der Berg ist ein perfekter Altensitz! Anliegerstraße - Bushaltestellen um die Ecke - bei Regen und Nordwind Verkehrsrauschen von der Parkstraße, aber das kannte ich ja von der
A1 im Rehsiepen bei Ostwind.
Heute springe ich von Montag bis Freitag um 6 Uhr aus dem Bett, um das auf Kipp gestellte Fenster zu schließen, besonders im Winter bei Dunkelheit.
Während der Arbeitszeit klingelte der Wecker um 6 Uhr, jetzt besorgen das die stoppenden oder durchrauschende Arbeitnehmer mit ihren Autos (rechts vor links) genau unter meinem
Schlafzimmerfenster.
Gott sei Dank haben wir hier oben noch unseren wunderschönen Wald, Toelleturm und Scharpenacken sowie den Weg zur Klinik.
Leider habe ich nicht mehr die Kraft und das Geld, um zu bauen. Das Geld haben und stehlen immer noch raffgierige Banken und unsere gewählten Volksvertreter, die das Gute wollen, aber ihre Taten
(Gesetze) oft in das Gegenteil ummünzen lassen (gewisse Wirtschaftsbosse, Lobbyisten, Karrieristen usw.)
Aber wir machen jetzt was anders in Wuppertal.
L 419: „Die konstruktive Zusammenarbeit ist etwas Wertvolles“
Uwe Merschjohann, Sprecher der Bürgerinitiative (li.), überreicht Dr. Markus Mühl (Mi.) und Michael Heinze (re.) im Verkehrsministerium die „rote Akte“. (Foto: AS)
(Ro./D./AS) Der Meilenstein hat für die Mitglieder der Bürgerinitiative „L 419 – Keine Autobahn durch Ronsdorf“ eher eine symbolische Bedeutung, wie Jürgen Wernecke
relativiert: In den letzten Monaten haben er und seine Mitstreiter 1.600 Unterschriften gesammelt, die sich gegen die L-419-Ausbaupläne des Landes aussprechen. Am Mittwoch konnte eine Delegation der
Bürgerinitiative im Verkehrsministerium die Unterschriftensammlung der L 419-Kritiker übergeben. Die überreichten Unterschriften werden nun dem offenen Vorgang beigefügt; Verkehrsminister Michael
Groschek erhält eine Information zur derzeitigen Situation in Ronsdorf und der Stimmung in der Bevölkerung.
Dabei richte sich der Protest der Initiatoren nicht grundsätzlich gegen den geplanten Ausbau, sondern ausschließlich gegen die von Straßen NRW ausgearbeitete Variante. „Seit der Gründung unserer
Initiative plädieren wir für alternative Lösungen“, umschreibt Wernecke das Anliegen. Bislang jedoch vergeblich, denn Straßen NRW hat von der Landesregierung noch kein grünes Licht zur Ausarbeitung
einer weiteren Variante bekommen – und somit bleibt es bei „moderaten Anpassungen“, wie Straßenplaner Andreas Früh im SonntagsBlatt-Interview bestätigt. Diese Details beziehen sich beispielsweise auf
die Gestaltung der geplanten, rund sieben Meter hohen Lärmschutzmauern. Und genau hier sieht Uwe Merschjohann, Sprecher der Bürgerinitiative, Nachteile für die Ronsdorfer Bevölkerung. „Vielen
Anwohnern ist der Umstand immer noch nicht bewusst, dass sie nach dem Bau der neuen Trasse eine Lärmschutzwand vor dem Fenster haben.“ Auch die gefürchtete Entstehung von Angsträumen bei den
Unterführungen der Straße sind ein Thema.
Ministerialrat Dr. Markus Mühl und Michael Heinze, leitender Ministerialrat im NRW-Verkehrsministerium, nahmen sich Zeit für ein Gespräch mit den Vertretern der Initiative. Heinze eröffnete den
Anwesenden, dass man derzeit an einer Präsentation des Ausbaus arbeite, die man schon bald den Bürgern vorstellen könne. „Die Visualisierung unserer Pläne wird einiges reißen“, gibt sich Michael
Heinze selbstsicher. Augenblicklich arbeite man an der Gestaltung der Lärmschutzwände, doch noch in diesem Frühjahr sei man so weit und könne an die Öffentlichkeit gehen.
Michael Heinze lobte die Arbeit von Straßenplaner Früh, der eine „schlagkräftige Truppe“ zusammengestellt habe, die nun den schnellen Ausbau forcieren soll. „Wir wollen möglichst zeitnah in das
Planfeststellungsverfahren“, macht Heinze deutlich. Genaue Termine konnte er am Mittwoch nicht nennen: „Dies wäre Kaffeesatzlesen“, so der Ministerialrat. Sollte es keine Schwierigkeiten geben,
rechnet er für das Gesamtverfahren mit einer Dauer von rund zweieinhalb Jahren bis zum endgültigen Beschluss. Dabei machten Heinze und Mühl keinen Hehl daraus, dass auch eine engagierte
Bürgerinitiative zu Verzögerungen führen könnte. Bis dahin soll die jetzige Parkstraße zunächst eine neue Asphaltdecke erhalten. „Damit sind wir auch für das gesteigerte Verkehrsaufkommen im
Zusammenhang mit dem Döppersberg-Ausbau gewappnet“, ist Heinze sicher. Auch in der Zeit des eigentlichen L-419-Ausbaus soll die Parkstraße bestehen bleiben. Erst nach Ende der umfangreichen
Bauarbeiten wird die jetzige Streckenführung „zur Gestaltung freigegeben“ – soll heißen, dass die Straße verschwinden und die freiwerdende Fläche begrünt wird.
Michael Heinze und Markus Mühl freuen sich übrigens über das frühzeitige Interesse der Bürgerinitative an dem Großprojekt. „Die konstruktive Zusammenarbeit mit den Gegnern der bestehenden Ausbaupläne
sind durchaus etwas Wertvolles“, so Mühl. Selten habe man es bei Ausbaugegnern mit sach- und fachkundigen Bürgern zu tun. „Für frühzeitige Hinweise der Menschen vor Ort sind wir immer dankbar“,
bekräftigt Michael Heinze.
Zudem habe man die Botschaft der Bürgerinitiative durchaus erkannt: „Man möchte die Maßnahme mit uns gemeinsam optimieren, nicht gänzlich verhindern“, so der Ministerialrat. „Wir wären unklug, wenn
wir das Angebot der Bürgerinitiative ausschlagen würden.“
Leserbrief im Sonntagsbaltt vom 11. 1. 2014
Ausgabe 1 vom 5. Januar 2014
Tragweite unbekannt?
Nur gemeinsam sind wir stark: Die Äußerung im Sonntagsblatt vom 29. 9. seitens „Straßen NRW“, dass das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Bürgern und Verwaltung „eine Herzensangelegenheit sei und
man sich auf einen weiteren Dialog freue“, kann ich nur als zynisch auslegen sowie das folgende Zitat (10. Nov.): „Das Herz des Hauses schlägt für Wuppertal“ und „Wir erwarten dadurch eine
Entlas-tung des Verkehrs sowie einen geeigneten Lärmschutz.“ Gemeint ist damit die offene Bauweise mit westlicher Schallschutzmauer.
Herr Stenzel spricht es in seinem Leserbrief dagegen treffend und eindeutig aus: „Wir wollen, dass unsere Lebensqualität nicht durch eine abgespeckte Querung Ronsdorf unwiederbringlich zerstört
wird.“ Eine bloße Mauer bedeutet krankmachender Lärm, (ein stetes Grundgeräusch) sowie, mit der Berliner Mauer vergleichbar, eine Teilung, Ausgrenzung und Abschneiden des Stadtteils. Zudem ginge dies
mit einem beträchtlichen Wertverfall von Boden und Immobilien einher. Auch wäre somit ein offener Zugang zum Sportplatz nicht möglich und Schluss mit der begehrenswerten Gartenstadt!
Die zu vermutende Kostendifferenz (zur Zeit politische Spekulation) zwischen der Deckelung, der tiefer gelegenen Autobahn und der aktuell geplanten Mauer ist gegenüber den verheerenden Auswirkungen
unwesentlich.
Zitat, Sonntagsblatt: „Der FDP-Landtagsabgeordnete Marcel Hafke hatte eine Anfrage an die Landesregierung gestellt, in der es um die Idee einer Tieferlegung und die Abdeckung der Straße geht - als
Alternative zu den geplanten Lärmschutzwänden. So will Hafke wissen, ob eine „Deckel-Lösung“ ausreichend geprüft wurde und unter Umständen sogar wirtschaftlicher wäre als konventioneller
Lärmschutz.“
Die Praxis zeigt: Gleich richtig ist immer preisgünstiger. Später muss teuer nachgebessert werden. (Beispiel A 46). Eine Abdeckung mit darüber führendem Anliegerzubringer würde eine aufwändige Straße
durch Scharpenacken sowie AB-Überbrückungen überflüssig machen. Ebenfalls kostengünstiger und funktioneller wäre je ein Kreisverkehr über 45 Meter, integriert mit den geplanten AB - Auf-und
Ausfahrten Staubenthaler- und Erbschlöer Straße in Kombination mit Tangenten und einer nur für Anlieger offenen Zufahrt über/auf der Deckelung. Der erhöhte Aushub der Tieferlegung stünde
kostensenkend zum Auffüllen an den notwendigen Bereichen zur Verfügung. Dies sind nur einige Gründe, weshalb die Inves-tition in eine Deckelung weitaus sinnvoller ist als eine sieben Meter hohe
„Zonengrenze“, beziehungsweise eine Mauer zu schaffen, die - ähnlich der Mauer zwischen dem Gazastreifen und Israel - alles trennt: Mensch, Tier, Landschaft etc.
Somit kann ich auch die folgenden Zitate (siehe Sonntagsblatt des 10. Nov.) absolut nicht nachvollziehen:
„Monacolösung“:
„Für die Beteiligung der Bürger gibt es Vorgaben.“
„Die Finanzierung einer Tunnel- oder Deckellösung sei unmöglich und der Vorschlag von Straßen NRW sei realistisch“.
„Wir in Ronsdorf können den Plänen durchaus Positives abgewinnen“.
Ich stelle mir die Fragen: Wer sind „wir“? Was ist „positiv“? Lärm, eine „positive“ teilende Mauer? Was soll der Vergleich „Monacolösung“. Das muss man mir erklären!
Statt hinter den berechtigten Forderungen der Ronsdorfbürger, gemäß des Mottos „gemeinsam sind wir stark“, zu stehen, registriere ich weiche Knie gegenüber Düsseldorf. Wo bleibt die Solidarität des
Stadtrates durch eine Unterstützung der „Bürgerinitiative L 419“? Das darf keine Frage der Parteizugehörigkeit sein. Ermutigend dagegen sind die Teilnahme der WfW und die Äußerungen derselben im
Sonntagsblatt vom 17. November. Sie zeigen, wir sind doch nicht ganz alleine.
Und wo bleiben die Stimmen der Vereine, von denen wir in Ronsdorf viele und gute haben, sogar jene die durch die Bauweise direkt betroffen sind? Haben sie sich schon durch ihre Unterschrift
solidarisch gezeigt? Formulare gibt es im Internet. Jetzt ist es höchste Zeit zu reagieren/aktiv zu werden! Die Düsseldorfer Entscheidungsträger amüsieren sich über die Dummheit der Wuppertaler, mit
Recht, denn so haben sie ein leichtes Spiel.
Name und Anschrift sind
der Redaktion bek
Leserbrief in der Wuppertaler Rundschau vom 8. 1. 2014
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Interview in der Wuppertaler Rundschau vom 4. 1. 2014
200 neue Unterschriften
konnte die Bürgerinitiative L 419 am Samstag sammeln.
Ronsdorf. Griffige Schlagzeilen haben den Nachteil, nicht
immer stimmig zu sein. Das kennt die Bürgerinitiative L 419, die am Samstag einen Informationsstand am Ascheweg in Ronsdorf aufgebaut hatte. Sie sei nicht „gegen den Ausbau der L 419“, wie es oft
genug heiße, wohl aber gegen die Ausbaupläne des Landes in ihrer jetzigen Form. Was da am Reißbrett angelegt sei, erinnere allzu sehr an jene Sünde, die mit dem Bau der A 46 mitten durch Sonnborn
begangen worden sei.
Per Fotomontage demonstriert die
Bürgerinitiative zwei Ausbauvarianten. Die eine zeigt die Parkstraße an der Kreuzung Staubenthaler Straße mit rosafarbenen Rechtecken, die wie Vorhänge in die Landschaft schneiden. Es handelt sich um
die sieben Meter hohen Lärmschutzwände, die das Land nach Verbreiterung der Straße an die Fahrbahnkante setzen möchte.
Straßenverbreiterung auf 45 Meter: „Da bleibt nicht viel
Luft.“
In der zweiten Variante bleibt der
Blick frei, denn hier wird eine Troglösung mit Überdeckelung der Parkstraße gewählt.
Erhard Biermann, dessen Hausfassade
direkt an die Parkstraße grenzt, würde, falls das Land auf seiner Lösung beharrt, beim Blick aus dem Fenster nur noch Wand sehen. Wie viel Abstand ihm zu dieser Barriere bleiben würde, kann er nur
überschlagen. „Die Straße soll auf 45 Meter verbreitert werden. Da bleibt nicht viel Luft. Schließlich müssen noch Radweg, Fußweg und die Zufahrt zu meinem Haus einkalkuliert werden.“
Biermann wohnt seit 28 Jahren an
der Parkstraße und hat den Verkehr wachsen hören. Nachbar Konrad Agosti kennt die Situation seit 15 Jahren, sein Schlafzimmer hat er längst auf die Südseite verlegt. Beide wünschen sich eine Lösung
für den Lärm, aber in Form einer Überdeckelung der Schnellstraße.
1800 Unterzeichner sind im Boot, weitere sollen folgen
Dafür konnte die Bürgerinitiative
am Samstag 200 neue Unterschriften sammeln und ist nun bei etwa 1800 Unterzeichnern angelangt. Um weitere Mitstreiter will man sich am Scharpenacken, am Boltenberg, an der Linde, bei „WiR in
Ronsdorf“ und bei den ortsansässigen Vereinen bemühen. Die Kernfrage der Bürger: „Wenn in Düsseldorf zig Kilometer untertunnelt werden, warum können es dann in Ronsdorf nicht 1,8 Kilometer sein?“
Leserbrief vom 10. 11. 2013 im Ronsdorfer Sonntagsblatt
Ausgabe 45 vom 10. November 2013
Autobahn in Ronsdorf
In den letzten Monaten wird
von engagierten Wuppertaler Landes- und Stadtpolitikern eifrig für den Neubau einer Autobahn durch Ronsdorf getrommelt. In dem Entwurf eines Kommunalwahlprogrammes der Wuppertaler SPD steht dazu,
zum Beispiel „wir sind für den Autobahnbau durch Ronsdorf, weil dadurch die Autobahn A 46 entlastet wird“.
Falls wir Bürger uns an den Planungen beteiligen wollen, so muss dies jetzt geschehen. Lassen wir uns von den Politikern auf das Jahr 2014 vertrösten, so besteht unser Mitwirkungsrecht in der
Mitsprache bei der Anzahl der Hinweisschilder zu der Autobahn.
Nein, wir müssen uns jetzt einmischen!!
Ich bin kein Baufachmann, deshalb befasse ich mich nur mit bereits bekannten Fakten, sowie deren Auswirkungen auf die Ronsdorfer und der Frage, ob es Änderungsmöglichkeiten gibt.
Voraussetzung für den Beginn des Autobahnausbaues zwischen Erbschlö und Lichtscheid ist die Fertigstellung der neuen Straße von den Landesbauten, durch den Wald des Ronsdorfer Verschönerungsvereines
zur Firma Beuthel und von dort bis zur neuen Eigenheimsiedlung auf Scharpenaken. Diese neue Straße wird in Zukunft auch den gesamten Ronsdorfer Verkehr von und nach Barmen aufnehmen müssen. Die neue
Stichstraße zur Siedlung Wolfskuhle muss fertig, sowie die Enteignung der drei Einfamilienhäuser an der Parkstraße Richtung Lichtscheid abgeschlossen sein.
Während des Ausbaues der Parkstraße wird diese nur einspurig mit Ampelreglung offen sein.
Die Staubenthaler Straße soll unter die Parkstraße geführt und es muss je eine Rampe als Ausfahrt von der Autobahn als auch als Auffahrt zur Autobahn geschaffen werden. Dazu muss die
Staubenthaler Straße für die Dauer der Bauzeit total gesperrt werden. Das gleiche gilt für den ähnlichen Ausbau der Erbschlöer Straße. Hier wird die vorübergehende Totalsperrung der Straße erhebliche
Auswirkungen für die Innenstadt haben.
Die Lärmbelästigung durch die neue Ronsdorfer Autobahn ist so erheblich, dass Lärmschutzwände zwingend vorgeschrieben sind, um ein erträgliches Wohnen zu ermöglichen. Auf dem Überflieger Lichtscheid
sind Lärmschutzmaßnahmen technisch nicht möglich, sodass die jungen Familien im Neubaugebiet auf Scharpenacken in Zukunft nicht mehr bei offenen Fenstern werden schlafen können.
Eine Tunnellösung erspart uns Ronsdorfern viele der hier aufgezeigten vorübergehenden oder dauernden Probleme.
Gegen eine solche Tunnellösung werden von den Autobahnfreunden deren sehr hohe Kosten angesprochen. Dabei wird aber gern vergessen, welche Kosten eingespart werden können.
Die neue Straße von Erbschlö bis zur Firma Beuthel, die Tunnellösung für Erbschlöer - und Staubenthaler Straße, die neue Stichstraße für die Wolfskuhle sowie die Enteignungskosten für drei
Wohnhäuser.
Es ist doch nicht zu viel verlangt, wenn die Bürgerinitiative bittet, prüft doch diese Lösung.
Peter Stuhlreiter
Im Saalscheid 7
42369 Wuppertal
Leserbrief aus Mebourne vom 2. 11. 2013 im "Sonntagsblatt"
Ausgabe 44 vom 3. November 2013
Froh und doch enttäuscht
Es ist jetzt knapp zwei
Jahre her, dass ich Ronsdorf verlassen habe. Es war keine einfache Entscheidung, ich bin in Wuppertal groß geworden und seit 2003 in Ronsdorf heimisch. Mein Sohn ist in Ronsdorf auf die Welt gekommen
und seine ersten Schritte hat er dort gemacht, Ronsdorf ist meine Heimat.
Jetzt lebe ich in Australien, in Melbourne, aber keine Woche geht vorbei, dass ich nicht die lokale Presse lese und ich bin irgendwie froh, aber gleichzeitig auch sehr enttäuscht über die
Nachrichten, was den Ausbau der Parkstraße betrifft; auch über den Bericht in der WDR - Lokalzeit letzte Woche. Die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ beteiligt sich aktiv und mit
viel Elan, und andere Initiativen kämpfen ebenfalls für die Interessen des Ortes.
Was macht aber unsere lokale Politik? Man muss ja nicht immer „gegen“ etwas sein, das ist verständlich, aber man muss auch mal für etwas sein und geradestehen, auch wenn das Schmerzen bereitet, man
soll Kompromisse suchen, aber vor allem mal die Interessen des Ortes und der Leute, die dort wohnen, verteidigen und nach außen tragen, ohne jedes Mal daran zu denken, was wohl die Verantwortlichen
im Land und im Bund dazu sagen werden, wie es doch so oft der Fall ist. Es kann doch nicht sein, dass man die Leute ignoriert.
Aber noch enttäuschender ist es, dass die lokale Politik für eine Lösung ist, welche die späteren Generationen teuer bezahlen werden. Nämlich für eine Autobahn, welche die Grünflächen eines
Stadtteils teilt, eine Autobahn, welche ein paar Meter entfernt von Häusern sein wird, eine Autobahn, die nicht nur hässlich sein wird, sondern auch die Umwelt durch Lärm und Abgase belasten
wird. Das heißt, dass Kinder in Ronsdorf in der Zukunft nicht in einem grünen Stadtteil groß werden, sondern neben einer Autobahn. Was wird dann aus meiner Heimat? Man sollte Ronsdorf schützen,
verschönern und lieben, und deswegen bin ich froh, dass diese Zukunft nicht mein Alltag sein wird, aber auch enttäuscht, dass es weniger Gründe gibt, irgendwann vielleicht zurückzukommen, weil mein
Sohn diesen Ort nicht wieder erkennen kann.
lias Tsiphlidis
58A Hansen St
Altona North, Australia
WZ vom 18. 10. 2013
WZ-Mobil: Anwohner fordern Tunnellösung für die L 419
Von Manuel Praest und Nora Wanzke
Die Ronsdorfer hoffen auf einen baldigen Baubeginn.
Wie soll der Ausbau der L 419 erfolgen? Über diese Frage wurde am WZ-Mobil diskutiert.
Ronsdorf. Es ist ein Thema, das die Ronsdorfer noch lange Zeit beschäftigen dürfte: der geplante Ausbau der L 419. Auch am WZ-Mobil wurde darüber heiß diskutiert. Einig sind sich
die Besucher, dass der Ausbau kommen muss – am liebsten so schnell wie möglich. Wie soll aber die Lösung aussehen: in offener Bauweise, wie es sich Straßen NRW vorstellt oder als Tunnel, wie es etwa
die Bürgerinitiative „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ favorisiert? Ihr Sprecher Uwe Merschjohann hält die jetzige Planung für falsch und spricht bereits von einer „A
419“. „Es läuft doch daraus hinaus, dass später daraus eine Autobahn gemacht werden soll.“
Wilfried und Friedgard Peter haben Angst, dass sie durch den Ausbau von Ronsdorf abgeschnitten werden. „Wir wohnen an der
Erbschlöer Straße“, sagt Wilfried Peter. Beide sind trotzdem der Meinung, dass die Autobahn dringend ausgebaut werden muss. Aber nicht überirdisch, sondern untertunnelt oder überdeckelt. So kann
alles beim Alten bleiben. „Die L 419 kann wie gewohnt drüber herlaufen und die Natur würde nicht zerstört werden.“
Die Bürgerinitiative spricht bereits von der „A 419“
Auch Klaus Schuchardt schließt sich dem Ehepaar an. „Die Autobahn muss ganz klar unter die Erde. Wir wollen keine Flickschusterei wie auf der A 46.“ Dadurch
könnten auch noch weitere Vorteile geschaffen werden. „Man könnte an der Otto-Hahn-Straße Industrie ansiedeln.“ Er vermisst, dass die örtlichen Vereine in Ronsdorf keine klare Position vertreten.
Genau dies kritisiert auch Michael Bartsch. „Das ist Politikverdrossenheit. Die Bürger werden nich in die Entscheidungen eingebunden, sondern mit Farbgestaltung
und Bepflanzung abgespeist.“ Zudem scheint es für ihn befremdlich, dass es keine Alternative geben solle. Viele der WZ-Mobil-Besucher sind sich einig, dass eine Untertunnelung nicht viel teurer sein
könne, als der bisher geplante Ausbau der L 419 mit dem dazugehörigen Lärmschutz.
In Düsseldorf werde alles untertunnelt, „warum nicht hier?“, fragt Joachim Wendt. „In Wuppertal läuft alles planlos, das sieht man ja schon am Beispiel
Döppersberg.“
Der Tunneleingang müsste im Bereich der Bergischen Sonne liegen, sagt Peter Stuhlreiter. „Man muss dagegen rechnen, was man dann an Lärmschutz spart.“ Nach dem
Ausbau gebe es Verkehr wie auf der A 46, so Stuhlreiter.
„Wenn ein Tunnel zu teuer ist, muss halt eine verträgliche Lösung gefunden werden“, sagt Thomas Berg, Anwohner der Linde. „Wir benötigen dringend den Ausbau.“
Hans-Joachim Baader ist aus Sonnborn nach Ronsdorf gekommen. „Wir möchten in der ganzen Diskussion nicht ausgeklammert, sondern an der L 418 mit eingeklammert
werden“, sagt er. Auch Ralf Hagemeyer hatte einen längeren Anfahrtsweg. Er ist der Vorsitzende des Bürgervereins der Elberfelder Südstadt. Auch er plädiert für eine
schnelle Lösung. „Wichtig ist einfach, dass die L 419 verbreitert wird.“
Ganz anderer Meinung ist Heinz Zimmermann über den geplanten Ausbau der L 419: „Das muss nicht sein. Die A 46 müsste ausreichen.“
WZ vom 10. 10. 2013
Ausbau der L 419 bis 2020 kostet fast 95 Millionen Euro
Stark befahren: Die L 419 – hier in Höhe der Ronsdorfer Anlagen – soll als Achse zwischen der A 46 und A 1 wie eine Autobahn ausgebaut werden. Wann der Lückenschluss fertig wird, ist offen. 2014
gibt es eine neue Bürgerinformation und eine Online-Plattform.
Wuppertal. Wie geht es mit dem Ausbau der L419 und deren Anschluss an die A 1 auf den Südhöhen weiter? Nachdem die Bürgerinitiative gegen eine „Autobahn durch Ronsdorf“ mehr als
1200 Unterschriften gesammelt hat und massive Bedenken äußert, stellt sich diese Frage immer drängender. Die WZ hat bei der Stadt und beim zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW nachgehakt.
Tatsache ist, dass nach wie vor an einem Ausbau der L 419 in offener Bauweise gearbeitet und eine Tunnellösung in Ronsdorf als zu teuer und technisch nicht machbar eingestuft wird. Zum Projekt
soll es im Frühjahr 2014 erneut eine Bürgerinformation geben, bei der der Stand der Planungen erörtert wird (Infokasten rechts).
Ausbau auf 3500 Metern Länge – Straße liegt zwei Meter tiefer
Umfrage
Reicht der geplante Lärmschutz für die L 419 in Ronsdorf aus?
Mit Blick auf planungsrechtlichen Vorgaben und Bauzeiten rückt das Jahr 2020 immer mehr in den Blick, wenn es um die Fertigstellung geht. Vorgesehen ist der Ausbau der L419 auf 3,5 Kilometern
Länge in zwei Bauabschnitten: Der erste Abschnitt zwischen Lichtscheid und Erbschlö schlägt nach Angaben des Landesbetriebs mit 38,4 Millionen Euro zu Buche. Der Anschluss an die A 1– auch hier
inklusive Lärmschutz – ist mit insgesamt fast 56,5 Millionen Euro veranschlagt.
Fahrbahn der Parkstraße soll schon vorher erneuert werden
Geplant wird das Straßenprojekt zur Verbindung der A 46 und der A 1 als Neubau – und nicht als Sanierung im Bestand. Das bedeute strengere Richtlinien für den Lärmschutz entlang der L 419, heißt
es vom Landesbetrieb. Über dessen städtebauliche Gestaltung werde man ebenfalls mit der Stadt und den Anwohnern sprechen. Auch der Einbau von Lärmschutzfenstern in höheren Etagen ist möglich.
Zwischen Lichtscheid und Erbschlö soll die Straße auf einer Länge von 2500 Metern zwei Meter tiefer gelegt werden. Die bisherige Anschlussstelle in Ronsdorf bleibt erhalten. Der zusätzliche
Anschluss führt den Verkehr auch in beiden Fahrtrichtungen auf die Autobahn. Zwischen den Ronsdorfer Anlagen und dem Scharpenacken soll es außerdem eine acht Meter breite „Parkbrücke“ für Fußgänger,
Radfahrer und Forstfahrzeuge geben.
Im Gespräch mit unserer Zeitung betont Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) die Notwendigkeit des Lückenschlusses: „ganz dringend.“ Jung warnt aber auch davor, den Ausbau durch unrealistische
Forderungen zu gefährden. Das Land habe zugesichert, vorab in die Fahrbahn der Parkstraße zu investieren, da sie zu den Ausweichstrecken bei einer Sperrung der B 7 ab Mitte 2014 gehört – und das etwa
drei Jahre lang.
Lserkommentar zu diesem Bericht
von Harald Mathae | 10.10.13 - 10:23 Uhr
Kosten
Hey ,
wie kommen eigentlich die Kosten von 12 Millionen für einen Kilometer Straße zusammen ???
Gibt es da Leitplanken aus Gold ....................................................................
von Michael Mühling | 10.10.13 - 09:26 Uhr
Wahnsinn
Wer mal wieder in eine echte Großstadt fährt, kann sehen, was wirklicher Berufsverkehr ist. Das bischen auf Lichtscheid dagegen....und dafür eine
Autobahn durch die Stadt bauen erscheint mir wie nackter Irrsinn. Das ist ein Lückenschluss, aber nur für das Autobahnsystem. Damit wird nur Fernverkehr angezogen, die Navis werden dies schnell als
gelungene Abkürzungsstrecke erkennen.
Die Stadt und ihre Anwohner haben dann den Salat.
Ich bin übrigens Autofahrer und Lichtscheid Anwohner
von Friedhelm Wichtig | 10.10.13 - 09:17 Uhr
Schweiz
Nicht machbar ? Das ich nicht lache. Da sollen unsere Straßenplaner doch mal in der Schweiz nach fragen. So ein Graben mit Deckel ist für die kein
Problem.
Oben drauf eine Grünanlage und der Fall ist erledigt.
von Barmer | 10.10.13 - 14:02 Uhr
Kosten
Es ist sicherlich richtig, dass eine Grabenlösung mit Deckel machbar wäre. Machbar ist heute so einiges aber die Frage ist: Was kostet es?
Solch ein Graben wäre sicherlich im Bau viel teurer. Genauso wären die Unterhaltskosten für solch einen "Tunnel" ebenfalls teurer. Klar, das sieht sicherlich besser aus und ist lärmschutztechnisch
wohl auch die beste Lösung. Aber ob die zusätzlichen Kosten den Nutzen rechtfertigen, mag ich bezweifeln.
WZ vom 9.10. 2013
1200 Unterschriften gegen eine „Autobahn durch Ronsdorf“
Viel befahren: Die Diskussion über den Ausbau der L 419 im Anschluss an den Burgholztunnel bis zur A 1 geht weiter.
Ronsdorf. 1204 Wuppertaler unterzeichneten bis jetzt eine Unterschriftenliste für den „umweltgerechten und anwohnerverträglichen“ Bau des Lückenschluss zwischen der Autobahn A 46
und A1. Beim jüngsten Treffen der Bürgerinitiative L 419 „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ kam richtig Freude auf. „Die Unterschriften werden NRW-Verkehrsminister Michael Groschek übergeben, um unsere
Bedenken deutlich zu machen“, sagte Jürgen Wernecke, Mitbegründer der Bürgerinitiative, und betonte, „Da der Verkehrsminister erst vor Weihnachten Zeit hat, ist ein Gespräch mit dem Abteilungsleiter
für Straßenneubauten NRW vereinbart und wir erhoffen uns ein sachliches Gespräch.“
Der Ausbau der L 419 entlang der Parkstraße soll laut Initiative derzeit eine vier Meter breite, mehrspurige Straße mit sieben Meter hohen Lärmschutzwänden vorsehen, die den Stadtteil Ronsdorf
durchschneiden würde – eine enorme Belastung für die Anwohner.
Daher plädiert die Initiative für eine Tunnelvariante oder eine „Troglösung mit Deckel“ bis zur A1, auf der die Parkstraße weiter in Betrieb bleibt, um dem erhöhten Verkehrsaufkommen und der
Lärmbelästigung entgegenzuwirken.
Beim Treffen am Montag waren etwa 40 Mitstreiter anwesend. Für das Bauvorhaben in zwei Bauabschnitten, auf der L 419 von Wuppertal Lichtscheid bis Erbschlö sowie den Anschluss an die A1 über die
Parkstraße, sind das Land NRW und der Bund verantwortlich.
Die Kosten sollen 42 Millionen für den Bauabschnitt Eins und 54 Millionen für den Bauabschnitt Zwei betragen. Wobei die Nachbesserung des Lärmschutzes weitere Millionen verschlingen werde. Die
Erweiterung des Burgholztunnels oder eine Deckel-, Trog-Variante für die Anbindung an die A1 würde 82 Millionen kosten, rechnet die Bürgerinitiative vor. Lärmbelästigung und Feinstaubemission wären
deutlich geringer.
Ronsdorfer Wochenschau vom 9. 10. 2013
Beim Treffen der Bürgerinitiative „L419, Keine
Autobahn durch Ronsdorf “ im Restaurant Bergischer
Hof standen zwei Aktionen im Mittelpunkt. Am
16.10. sind alle Ronsdorfer Vereine um 19.30 Uhr in
die Gesamtschule eingeladen, um eine breitere Basis
für die Bürgerinitiative zu finden. Am 17.10. wird auf
der Parkstraße zwischen 6 und 18 Uhr von den Mit
gliedern eine Verkehrszählung durchgeführt. Wie-
terhin berichtet der Vorsitzende Jürgen Wernecke,
dass es bisher wegen Terminschwierigkeiten auf Sei-
ten des Verkehrsministers nicht gelungen ist, einen
Zeitpunkt für die Übergabe der bisher gesammelte Unter-
schriften zu erhalten.
aus der Bezirksvertretung
„Mehr geht nicht“
Von Marcus Müller
Hoher Besuch hatte sich mit Oberbürgermeister Peter Jung sowie Stadtdirektor Johannes Slawig in der Juli-Sitzung der Ronsdorfer Bezirksvertretung (BV) angekündigt. Beide nahmen sogleich auch
Stellung zu zwei brisanten Themen im Stadtteil.
„Das muss schnellstens gelöst werden“, appellierte Jung für den Ausbau der L 419. Hinsichtlich einer Tunnellösung warnte das Stadtoberhaupt davor, „den Bogen zu überspannen“ und die
Planungen zu „torpedieren“. Die Straße trenne schließlich die Landeseinrichtungen und das Gewerbegebiet von der Wohnbebauung. „Es darf nicht so was passieren, wie an der A 46“, mahnte Jung allerdings
im Blick auf den Lärmschutz.
„Wir brauchen die L 419 möglichst schnell und sorgen dafür, dass das Land nicht aus seiner Verantwortung entlassen wird.“
Ronsdorfer Wochenschau vom 10. 7. 2013
Bürgerinitiative L 419
Für Ausbau, gegen Landespläne
Die Ausbaupläne der L 419 werden weiter rege diskutiert. Foto: M. Müll
Von Marcus Müller
„Wir sind nicht gegen einen Aus- bau“, das stellte Jürgen Wernecke von der „Bürgerinitiative L 419: Keine Autobahn durch Ronsdorf “ zu Beginn der Informationsveranstaltung klar. Vielmehr
wolle man verhindern, dass die bisherige Planung des Landesbetriebs Straßen. NRW nicht realisiert werde: „Wenn kein Ausbau kommt, liegt es nicht daran, dass die Ronsdorfer einen Tunnel
wollen.“
„Wir wollen zu einer Lösung kommen, mit der alle leben können“, forderte auch Uwe Merschjohann von der Bürgerinitiative, der die aktuellen Pläne skizzierte. Hierbei ging er auf das Szenario
ein, das Ronsdorf nach dem Aus- bau erwarten werde: Einzig auf Linde werde mit einem Autobahn ähnlichen Ausbau etwas mehr Ruhe herrschen, die anderen Straßen allerdings bei Umleitungen genutzt. „Dann
hat die Weltstadt Ronsdorf drei Autobahn-Ausfahrten“, unkte Merschjohann.
Große Zustimmung herrschte im Publikum über den Vorschlag, den Verkehr unter die Erde zu verlagern: Die Gesamtkalkulation für die L 419 betrage über 100 Millionen Euro, der
Burgholztunnel habe offiziell 82 Millionen gekostet, berichtete Merschjohann: „Es wäre toll, wenn ein Tunnel kommt, aber es gibt auch andere Kompromisse“, appellierte er. Schließlich würden Land und
Bund nicht auch die gleichzeitige Sanierung der Parkstraße bezahlen wollen.
Einigkeit herrschte darüber, dass man die Planung einer Gesamtlösung mit einem Gesamtkostenrahmen und keine Zwei- Häppchen-Lösung wolle. Zudem soll Lückenschluss als ganzheitliches Projekt
realisiert werden. Die Planung mit den meterhohen Lärmschutzwänden wird abglehnt. Und am liebsten will man natürlich weiterhin eine Tunnellösung. Letzterer hatte SPD- Landtagsabgeordneter Dietmar
Bell zuvor erneut eine Absage erteilt: „Die L 419 kommt, so lange es kein Tunnel wird.“
Ronsdorfer Wochenschau vom 11. 6. 2013
L 419: Pokerpartie um Prioritäten und Penunzen
Bürgerinitiative wirbt um mehr Widerstand gegen bestehende Ausbaupläne
Die Bürgerinitiative setzt sich für eine sinnvolle und bürgerfreundliche Bebauung der L 419 ein. (Foto: AS)
(Ro./AS)„Zwar befürworten wir den Lückenschluss zwischen den Autobahnen 1 und 46, lehnen aber die Pläne des Landes ab“, bringt Uwe Merschjohann,
Sprecher der Bürgerinitiative „L 419 - keine Autobahn durch Ronsdorf!“ das Ansinnen auf den Punkt. Am Mittwochabend hatten die Initiatoren zur Informationsveranstaltung eingeladen, um die von Straßen
NRW vorgestellten Baupläne en detail vorzustellen. „Verwirklicht das Land seine Vorstellungen beim Ausbau der L 419, hätte das eine deutliche Verschlechterung der Wohn- und Lebensqualität in
Ronsdorf zur Folge“, teilt Merschjohann seine Befürchtungen mit. In angenehm sachlicher Atmosphäre wurde dem wichtigen Thema Rechnung getragen. Eine anschauliche
Powerpoint-Präsentation über zukünftige Szenarien sorgte für große Betroffenheit bei den Anwesenden. Inzwischen drängt die Zeit, denn schon im Sommer sollen die Pläne in die nächste
Phase gehen, was bedeutet, dass der Ausbau in der jetzt bekannten Form umgesetzt würde. „Wir möchten, so lange noch Zeit dazu ist, möglichst viele Ronsdorfer aktivieren, um einen
substantiellen und nicht nur kosmetischen Einfluss auf die Planungsarbeiten nehmen zu können“, bekräftigt auch Jürgen Wernecke das Ziel der Initiative. „Uns ist an einem Beitrag zur sachlichen und
argumentativen Auseinandersetzung - ganz ohne Schuldzuweisungen - sehr gelegen.“ Dabei tut weitere Aufklärungsarbeit unbedingt not, denn nach Ansicht der Bürgerinitiative ist der Großteil der
Ronsdorfer Bürger über die Konsequenzen der Baumaßnahme gar nicht informiert. Die Initiative fordert mehr Transparenz für die Bürger und in diesem Zusammenhang eine
Komplettplanung für den gesamten Lückenschluss - nicht nur für Bauabschnitte - ebenso die dazugehörige Kostenaufstellung, Kostenplanung und Aufteilung zwischen Land und Bund. Hierzu soll nun eine
Anfrage beim Bundesbauamt erfolgen.Große Sorgen bereitet den Mitgliedern der Initiative auch der Umstand, dass nach dem Umbau kein Platz für Traktoren, Mopeds und Radfahrer mehr sei –
die klamme Stadt werde sich kaum für den Bau einer parallel verlaufenden Straße einsetzen können. Höchste Besorgnis besteht bei den Anwohnern auch in puncto Lärmbelästigung, wie sie
schon lange von Linder Bürgern ertragen werden muss und die sich mit Steigerung des Verkehrsaufkommens zwangsläufig erhöhen dürfte -trotz der geplanten, bis zu sieben Meter hohen
Lärmschutzmauern: „Der Lärm wird sich nicht in Luft auflösen“, stellt eine besorgte Bürgerin fest.Nun favorisiert die Initiative einen Tunnel, der zwischen Lichtscheid und der Autobahn
verlaufen soll: „Dann könnte die Parkstraße in der jetzigen Form für den Nahverkehr bestehen bleiben, und die Lärmschutzmauern wären überflüssig“, so die Bürger.In der Kritik der
Anwesenden stand auch die Aufteilung in zwei Bauabschnitte - hier wurde eine Komplettlösung favorisiert, um nicht „den zweiten Schritt vor dem ersten“ zu tun. Schwierigkeit: Wer zahlt was
wofür? Bund oder Land?„Zusammenfassend stellen wir fest, dass die anwesenden Versammlungsteilnehmer grundsätzlich für den Lückenschluss sind, die vorliegende Planung von Straßen NRW
jedoch ablehnen. Wir fordern die Tunnellösung unter Berücksichtigung einer alternativen Planung einschließlich der dazugehörenden Kostenberechnung“, zieht Jürgen Wernecke ein Fazit.
Damit steht das Nahziel fest: „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um das Projekt in der jetzigen Form zu stoppen“, bekräftigt Uwe Merschjohann, „und da sollten alle Ronsdorfer
mithelfen.“
Sonntagsblatt vom 8. 6. 2013
Lärmschutz: Deckel über der L 419 gilt als zu teuer
Von Stefan Melneczuk
Die Landesregierung nimmt nach einer Anfrage der FDP Stellung zum Schutz der Anwohner – auch an der L 419.
Aufgestaut: Die Diskussion über die L 419 geht weiter.
Wuppertal. In den Lärmschutz entlang der A 46 sind auf Wuppertaler Stadtgebiet bislang 66 Millionen Euro investiert worden. Das geht aus einer Antwort des Landtags auf Anfrage der
FDP hervor. Wie berichtet, will der Abgeordnete Marcel Hafke wissen, inwieweit der Lärmschutz für den Ausbau der L 419 konkret geplant wird.
Offene Fragen auf den Südhöhen und ein Blick auf die A 46
In der Kleinen Anfrage geht es auch um die Möglichkeit, die L 419 in Höhe der Wohnsiedlungen tiefer zu legen und für den Lärmschutz zu
„überdeckeln“ – wie es auch Anwohner wiederholt forderten.
„Offenbar sind die Fragen nach der Prüfung und den Mehrkosten einer solchen Lösung auf den bisher stattgefundenen Dialogveranstaltungen nicht hinreichend beantwortet worden“, räumt die
Landesregierung ein. „In diesem Zusammenhang wurde auch der Vergleich zu den Lärmschutzarbeiten an der A 46 hergestellt.“
Demnach sind drei Varianten für den Lärmschutz an der L 419 näher geprüft worden: Die so genannte „Vorzugslösung“ sieht eine tiefer gelegte und von der Bebauung abgerückte Straße vor – mit
Unterführungen in Höhe der Staubenthaler und Erbschlöer Straße (Variante 2).
Variante 3 sieht hingegen bei einer tiefer gelegten und abgerückten Straße zusätzlich eine Absenkung an den Knotenpunkten Staubenthaler und Erbschlöer Straße vor, um hier eine Überführung zu
ermöglichen.
Ein „Deckel“ für die L 419 würde 70 Millionen Euro kosten
Variante 1, die bei der Planung ebenfalls nicht weiter verfolgt wird, sieht eine Straßenführung nahe der bisherigen vor – ohne zusätzlichen Abstand von Häusern und mit Unterführungen an den
Knotenpunkten der Staubenthaler und Erbschlöer Straße.
„Aufgrund der absehbar hohen Kosten sind die Überlegungen zur Abdeckelung frühzeitig verworfen und im Detail nicht weiter untersucht worden“, heißt es in der Antwort: Ein Deckel „würde den Bau
eines Tunnelbauwerks in offener Bauweise bedeuten“ – auf gut 1200 Meter Länge und mit zwei getrennten Röhren für mehr als 70 Millionen Euro, was den ersten Bauabschnitt dann auf 85 Millionen Euro
verteuere. „Die geschätzten Baukosten der Vorzugslösung liegen bei 38,4 Millionen Euro.“
Zudem weist das Land darauf hin, dass laut Gesetz „lediglich in Wohnbereichen ein Anspruch auf Lärmschutz besteht“ und eine „Deckel-Lösung mit ihrer Tunneltechnik auch „deutlich höhere Wartungs-
und Instandhaltungskosten“ mit sich bringe.
WZ vom 29. Januar 2013
WZ-Mobil: Der Ausbau der L 419 bleibt in Ronsdorf umstritten
Diskussion am WZ-Mobil: Wie soll die L 419 ausgebaut werden?
Ronsdorf. Die ersten Erdarbeiten haben begonnen: 47 Millionen Euro kostet der Neubau der Justiz- und Finanzschulen an der Parkstraße – sie sollen Ende 2014 fertig sein. Viele
Ronsdorfer erhoffen sich von dem Projekt auch einen Aufschwung für den Ausbau der L 419. Am WZ-Mobil machten sich die meisten Besucher auch über diesen Punkt Gedanken.
„Am meisten ärgert mich, dass der Dezernent Frank Meyer bei der Sitzung in der Schule sagte, dass er Besseres zu tun habe, als mit uns Bürgern zu diskutieren“, sagt Heidrun Leermann. „Dann muss
man auch keine Bürgerbeteiligung vortäuschen, wenn schon alles feststeht.“ Sie und ihr Mann Berthold sind direkte Anlieger der L 419. „Ich verstehe nicht, warum die nicht aus der A 46 gelernt haben.“
Beide befürchten, dass ihre Idylle durch den Autoverkehr zerstört wird.
Viele befürchten, dass Ronsdorf geteilt wird
„Das Schlimmste ist, dass diejenigen, die das entscheiden, nicht hier wohnen und nicht die Probleme haben“, sagt Günter Schnur. Er spekuliert darauf, dass die L 419/418 zur Autobahn werden: „Das
wird die neue Verbindung der A 46 zur A 1 und bekommt den Namen L 419n.“ Harald Puppe vergleicht den Ausbau mit dem Desaster des Flughafens Berlin-Brandenburg: „Uns wird es als günstiger,
umweltfreundlicher und schneller realisierbar verkauft, als es nachher wird.“
Seit Jahren kämpft Horst Gonter für eine Tieferlegung der L 419. „Aber ich habe den Eindruck, dass sich die Politik gar nicht damit auseinandersetzen will“, ärgert er sich. So sei immer das
Argument der Altlasten als Hinderungsgrund ins Spiel gebracht worden. Altlasten in dem Bereich seien aber gar nicht gefunden worden, sagt Gonter, und verweist auf Gutachten. Er wünscht sich, dass
Stadt und Land seine Alternative einmal durchrechnen – und noch einmal ein Gespräch mit ihm führen.
Gerharda und Wulf Lohhoff befürchten, dass Ronsdorf durch den Bau abgeschnitten wird: „Wenn auf der Straße ein Unfall ist, kommen wir nicht mehr ins Tal“, sagt Gerharda Lohhoff. „Die Konsequenz
wird sein, dass wir uns nach Remscheid orientieren müssen“, sagt ihr Mann. Für sie gibt es nur eine sinnvolle Lösung: „Ein Tunnel müsste unter die Parkstraße gebaut werden.“
Viel befahren: Die Diskussion über den Ausbau der L 419 im Anschluss an den Burgholztunnel bis zur A 1 geht auch auf Landesebene weiter.
Ronsdorf. Die Diskussion über den Ausbau der L 419 und den Lückenschluss zur A 1 in Ronsdorf geht auch auf Landesebene weiter: Der FDP-Landtagsabgeordnete Marcel Hafke hat eine
Anfrage an die Landesregierung gestellt, in der es um die Idee einer Tieferlegung und Abdeckung der Straße geht – als Alternative zu den geplanten Lärmschutzwänden. Wie berichtet, haben auch Anwohner
diese Lösung mehrfach ins Feld geführt. So will Hafke wissen, ob eine „Deckel-Lösung“ ausreichend geprüft wurde und unter Umständen sogar wirtschaftlicher wäre als konventioneller Lärmschutz.
Wie berichtet, sahen das Land und der Bund in den vergangenen Jahren gerade auch auf der A 46 von Tieferlegungen und durchgehenden Tunnel-Anlagen beim Lärmschutz ab – aus Kostengründen. So wurden
die Lärmschutzgalerien am Sternenberg und an der Hansastraße in Elberfeld nur halbseitig gebaut. Auch ein „Deckel“ für das Sonnborner Kreuz wurden zum Schutz der Anwohner einst diskutiert. Die
Anwohner in Ronsdorf argumentieren auch damit, dass der tiefer zu legende Straßenabschnitt weitaus überschaubarer wäre. So geht es in Hafkes Kleiner Anfrage an die Landesregierung auch um die zu
erwartenden Wartungs- und Instandhaltungskosten einer solchen Lösung. mel
WZ vom 18. 12. 2012
L 419: Bürger fürchten ein „zweites Sonnborn“
Von Manfred Görgens
Mit Skepsis reagierten Anwohner auf die Ausbau-Pläne. Die sehen eine vierspurige Schnellstraße mit Lärmschutzwänden vor.
Seit Jahren ist sie Nadelöhr und Buckelpiste zugleich: die L 419, hier ein Bild von der Kreuzung Parkstraße/Erbschlö. Das Land will die Straße tiefer legen und vierspurig ausbauen.
Ronsdorf. Zufriedene Gesichter gab es nicht, als Andreas Früh von Straßen NRW am Montagabend in der Erich-Fried-Gesamtschule über den Sachstand zum Ausbau der L 419 berichtete.
Dieser frühzeitigen Bürgeranhörung war Ende Oktober die Sitzung des Verkehrsausschusses vorausgegangen, in der Früh schon einmal exakt diese Pläne des Landes vorgestellt hatte.
Demnach soll Ronsdorf zwei kreuzungsfreie Anschlüsse an die neue, durchgehend sechsspurige Schnellstraße erhalten. Die L 419, im Zuge des Ausbaus in eine Bundesstraße umgewidmet, würde auf
einer Länge von einem Kilometer unter das heutige Niveau gelegt und soll hohe Lärmschutzwände erhalten.
WZ vom 4. 12. 2012
Leserbriefe
6. Januar 2013
Offener Brief zum Ausbau L 419 auf Internetseite
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Kraft,sehr geehrter Herr Minister Groscheck, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung, sehr geehrte
Vorsitzende der Landtagsfraktionen NRW und Ratsfraktionen Wuppertal, kennen Sie eigentlich Wuppertal? Ich kann es mir „nicht so recht“ vorstellen, wenn ich mir die aktuelle Vorplanung
und Argumentation der Vertreter von Straßen NRW und des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr, Umwelt der Stadt Wuppertal zum Ausbau der L 419 in Wuppertal-Ronsdorf anlässlich der
Informationsveranstaltung in der Erich-Fried-Gesamtschule in Wuppertal vom 03.12.12 vor Augen führe:- Annähernde Verdoppelung des Verkehrsaufkommens auf der L 419 bis 2025. Dies ist
doch wohl eher eine Folge des geplanten autobahnähnlichen Ausbaus der L 419 und der angestrebten Entlastung der A 46 als eine Folge des Nichtausbaus, wie man den Bürgern „vorgaukeln“ möchte! Und, wie
will man eigentlich das prognostizierte Verkehrsaufkommen im Bereich der steilen und bereits jetzt unfallträchtigen und staufördernden und -gefährdeten Auffahrt am Sonnborner Kreuz auf die A 46
bewältigen?- 6-spuriger Ausbau der Parkstraße auf 29 m Breite, Absenkung der Trasse um 2 m und Errichtung einer 7 m hohen Schallschutzwand angrenzend an die Wohnbebauung „Zur
Wolfskuhle“ etc.. Ronsdorf wird durch diese Art des Straßenbaus durch eine „Mauer mit Burggraben“ geteilt und von Wuppertal abgeschnitten.- Führung der L 419 oberhalb der Ronsdorfer
Zufahrten, Erbschlöer und Staubenthaler Straße. Das die schallemmissionslastige L 419 in den Ronsdorfer Anschlussbereichen sozusagen angehoben auf dem Präsentierteller liegen soll, folgt schon einer
merkwürdigen Logik. Ganz zu schweigen von den monumentalen L 419-Bauwerken mit hohen Schallschutzwänden(?), die ggf. an den Zufahrten Ronsdorfs entstehen werden und dem „nicht gerade einladenden“
Eindruck, wenn man Ronsdorf von der L 419 aus nur noch durch Unterführungen erreichen kann.- Keine Schallschutzplanung am „Überflieger“ auf der L 418 in Lichtscheid. Hierunter werden
insbesondere die erst kürzlich „hierhin gelockten“ Bewohner der neuen Einfamilienhäuser auf dem östlich gelegenen ehemaligen Kasernengelände und die Bewohner des nordwestlich gelegenen Wohngebiets
um den Böhler Weg leiden.- Verbindung der Ronsdorfer Anlagen mit dem nördlich der Parkstraße gelegenen Waldgebiet bzw. Scharpenacken durch eine kleine Brücke über die geplante L 419.
Keine Schallschutzmaßnahmen in diesem Bereich, d. h. auch nicht für die entfernter liegende Wohnbebauung, z. B. am Toelleturm. Der Erholungswert der vorgenannten stadtnahen und beliebten Grünflächen
ist damit mehr als fraglich. Die einmalige Chance, die Grünflächen durch eine Tunnellösung für die L 419 zu einer naturnahen, harmonischen Einheit zusammenwachsen zu lassen, wird nicht erkannt bzw.
einfach vertan! Darüber hinaus wird nicht gesehen oder verschwiegen(?), dass angrenzend an einen großzügigen Grünzug evtl. auch attraktive Wohn- und Gewerbeflächen auf der jetzigen Parkstraße
entstehen könnten.Die Verkehrspolitik der 60er und 70er Jahre „feiert fröhliche Urständ“. Als mahnendes Beispiel ist jedem Wuppertaler die Anfang der 70er Jahre ohne bzw. mit völlig
unzureichenden Schallschutzmaßnahmen im Stadtgebiet fertiggestellte A 46 nur allzu deutlich vor Augen. Dort wird bis heute „mehr schlecht als recht“ am Schallschutz „gebastelt“, ganz zu schweigen von
dem unsäglichen Eindruck, den das Bauwerk A 46 im gesamten nördlichen Teil Wuppertals, darunter vielen Wohngebieten, hinterlässt.Damit anscheinend nicht genug, planen Sie jetzt ähnliche
Unzulänglichkeiten im Süden Wuppertals, namentlich in Ronsdorf. Wir leben in einer „arg gebeutelten Stadt“ und brauchen dringend Unterstützung, um nicht „unter zugehen“. Eine „billige“
verkehrspolitische Maßnahme ist jedoch keine Unterstützung, sondern eine Zumutung! Werden Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst und sorgen Sie beim Ausbau der L 419 für eine Lösung, die allen
Wuppertalern, insbesondere jedoch den Bürgern Ronsdorfs gerecht wird! Der Verkehr gehört unter die Erde! Bauen Sie einen Tunnel! Was für den Ausbau der L 418 in Cronenberg durchgesetzt werden konnte,
nämlich eine Untertunnelung des Burgholzes, oder in Düsseldorf mit dem Werstener- und Universitätstunnel realisiert wurde, muss selbstverständlich auch beim Ausbau der L 419 in Ronsdorf adäquat
umgesetzt werden! Eine Untertunnelung ab dem südlich der Parkstraße gelegen Gewerbegebiet, nahe dem geplanten Anschluss zur A 1, bis zum „Überflieger“ auf der L 418 in Lichtscheid ist zwingend
erforderlich!Kostenargumente gegen die vorgenannte Lösung „ziehen nicht“, weil sie „zu klein gedacht sind“. Am Ende zählt bekanntlich nur das Ergebnis! Dieses muss dem Wohle der Stadt
und ihrer Bürger dienen und vor allem nachhaltig sein. Tony Cragg hat es mit dem Bau des Skulpturenparks in Wuppertal eindrucksvoll vorgemacht, schauen Sie genau hin und machen Sie sich das Prinzip
zu Eigen! Schaffen Sie für die L 419 eine Verkehrslösung, die den Bewohnern der Stadt ein lebenswertes Umfeld sichert und auch für potentielle Neubürger attraktiv genug ist, um hier wohnen zu wollen!
Dies trägt zu einem positiven Image Wuppertals, einer Großstadt „am Rande“ der Rheinmetropole Düssseldorf, bei und fördert wiederum die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen und anderer,
arbeitsplatzschaffender Einrichtungen etc..Abschließend erlaube ich mir folgende Anmerkung: Einen Beigeordneten der Stadt Wuppertal in die Veranstaltung zu entsenden, der mit den
Worten: „Ich habe Besseres zu tun, als den Abend mit Ihnen zu verbringen“ seine Hilflosigkeit und Überforderung dokumentiert, ist angesichts gesellschaftlicher Prozesse wie „Stuttgart 21“ sicher
keine glückliche Entscheidung. Gehen Sie bitte davon aus, dass Sie es mit Bürgern zu tun haben, die mitreden und -entscheiden wollen und werden!
Architekt Dipl.-Ing.Manfred Krautien42369 Wuppertal
Leserbrief im Ronsdorfer Sonntagsblatt
Betr.: Ausbau der L 419 in Ronsdorf, städtische Informationsveranstaltung am 3. Dezember 2012, Auszüge aus einem offenen Brief an Landesregierung und Wuppertaler
Politik
Die Verkehrspolitik der 60er und 70er Jahre feiert fröhliche Urständ. Als mahnendes Beispiel ist jedem Wuppertaler die Anfang der 70er Jahre ohne beziehungsweise mit völlig unzureichenden
Schallschutzmaßnahmen im Stadtgebiet fertiggestellte A 46 nur allzu deutlich vor Augen. Dort wird bis heute mehr schlecht als recht am Schallschutz gebastelt. Ganz zu schweigen von dem unsäglichen
Eindruck, den das Bauwerk A 46 im gesamten nördlichen Teil Wuppertals, darunter vielen Wohngebieten, hinterlässt.
Damit anscheinend nicht genug, planen Sie jetzt ähnliche Unzulänglichkeiten im Süden Wuppertals, namentlich in Ronsdorf. Wir leben in einer arg gebeutelten Stadt und brauchen dringend
Unterstützung, um nicht unterzugehen. Eine billige verkehrspolitische Maßnahme ist jedoch keine Unterstützung, sondern eine Zumutung. Werden Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst und sorgen Sie beim
Ausbau der L 419 für eine Lösung, die allen Wuppertalern, insbesondere jedoch den Bürgern Ronsdorfs, gerecht wird. Der Verkehr gehört unter die Erde. Bauen Sie einen Tunnel!
Was für den Ausbau der L 418 in Cronenberg durchgesetzt werden konnte, nämlich eine Untertunnelung des Burgholzes, oder in Düsseldorf mit dem Werstener- und Universitätstunnel realisiert
wurde, muss selbstverständlich auch beim Ausbau der L 419 in Ronsdorf adäquat umgesetzt werden. Eine Untertunnelung ab dem südlich der Parkstraße gelegenen Gewerbegebiet, nahe dem geplanten Anschluss
zur A 1, bis zum Überflieger auf der L 418 in Lichtscheid ist zwingend erforderlich.
Kostenargumente gegen die vorgenannte Lösung ziehen nicht, weil sie zu klein gedacht sind. Am Ende zählt bekanntlich nur das Ergebnis. Dies muss dem Wohle der Stadt und ihrer Bürger dienen
und vor allem nachhaltig sein. Tony Cragg hat es mit dem Bau des Skulpturenparks in Wuppertal eindrucksvoll vorgemacht: Schauen Sie genau hin und machen Sie sich das Prinzip zu eigen. Schaffen Sie
für die L 419 eine Verkehrslösung, die den Bewohnern der Stadt ein lebenswertes Umfeld sichert und auch für potenzielle Neubürger attraktiv genug ist, um hier wohnen zu wollen.
Dies trägt zu einem positiven Image Wuppertals, einer Großstadt am Rande der Rheinmetropole Düsseldorf, bei und fördert wiederum die Ansiedlung von Wirtschaftsunternehmen und anderer,
arbeitsplatzschaffender Einrichtungen.
Sehr geehrter Herr Bell,da ich bis heute weder einen Widerspruch noch eine Antwort auf meinen offenen Brief vom 06. 01. 2013 von Ihnen bekommen habe, gehe ich
davon aus, dass Sie mit meinem Vorschlag, die L 419 mit einem Tunnel an die Autobahn anzuschließen, einverstanden sind und die Planungen in diese Richtung geändert
werden.Den Hauptanteil der Herstellungskosten sowie die Kosten für Wartung und Instandhaltung übernimmt der Bund; denn es ist dann ein Autobahnzubringer und belastet somit
nicht den Haushalt des Landes NRW.Sie haben wahrscheinlich auch schon daran gedacht, dass ein Privatinvestor einen größeren Anteil der Herstellungskos-ten übernehmen könnte
und dieser dann die anteilige Tunnel-Nutzungsgebühr für einige Jahre erhält. Somit könnte mit den bewilligten Landesgeldern der Tunnel schnellstmöglich gebaut werden.Als
Sofortmaßnahme, bis zur Fertigstellung des Tunnels, könnte mit folgenden Vorschlägen die Verkehrssituation am Lichtscheider Kreisel in den Hauptverkehrszeiten verbessert
werden:· Die Bushaltestellen in Richtung Elberfeld / Barmen verlegen· Eine separate Abbiegespur in Richtung Barmen
bauen· und eventuell auch eine Abbiegespur in Richtung Oberbergische Straße· alle Straßenschäden fachmännisch beseitigen, damit auf der
Parkstraße keine Tempo 30 km/h Schilder aufgestellt werden müssen.Ich bin davon überzeugt, dass alle Ronsdorfer sich freuen würden, wenn die obigen Straßenbaumaßnahmen
durchgeführt würden; denn das wäre ein Super-Coup.Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.Mit freundlichen Grüßen
Joachim WendtSchenkstraße 2642369 Wuppertal
Sonntagsblatt, 14. 4. 2013
Ausgabe 20 vom 19. Mai 2013
Bürger haltet die Mäuler!
Betr.: BV Ronsdorf vom 7. Mai 2013Punkt 6 der TagesordnungEine Gruppe Ronsdorfer Bürger, die über das nötige Fachwissen verfügen, haben
sich vor Monaten zu einer „Bürgerinitiative L 419“ zusammengeschlossen und die Ausbaupläne der L 419 kritisch untersucht. Diese Initiative kam zu dem Ergebnis, dass einige Planungsfehler und
verbesserungswürdige Änderungen bei dem Vorhaben L 419 notwendig sind.Die Bürgerinititative stellte über die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) einen Antrag, ihre
Erkenntnisse in einer der kommenden BV-Sitzungen der BV Ronsdorf mitzuteilen.In der BV-Sitzung vom 07.05.2013 musste man dann mit Befremden ansehen, dass diese engagierten
Bürger nicht die geringste Chance hatten, ihre Erkenntnisse vorzutragen.Der Antrag, den Bürgern die Gelegenheit zu geben, ihre Kritikpunkte mitzuteilen, wurde direkt
abgelehnt.
Meinhard MesenhollEtzelstraße 40 a42369 Wuppertal
Leserbrief Sonntagsblatt, 19. 5. 2013
Entwürdigend + arrogant
Auf der Sitzung der Bezirksvertretung am 07.05.2013 habe ich die Ablehnung des Rederechts der Bürgerinitiative L 419 sowie die Art und Weise, wie von den CDU-, SPD- und FDP-Fraktionen
argumentiert wurde, als entwürdigend und arrogant empfunden. Damit die Aussagen aller Parteien – „Mehr Demokratie wagen“, „Bessere Bürgerbeteiligung“, „Mehr Transparenz“ usw. nicht hohle Phrasen
sind, sende ich meine Fragen, die ich auf der BV-Sitzung stellen wollte, per E-Mail zu und als offenen Brief an die Zeitungen und bitte um konkrete Antworten möglichst auf der nächsten Sitzung der
Bezirksvertretung.Stimmt es dass:- der Anschluss an die Autobahn A1 nur in Richtung Köln geplant ist und nicht auch in Richtung Dortmund? Somit
würde, durch den zunehmenden Lastwagenverkehr, keine Entlastung der Linde erfolgen, sondern eher eine größere Verkehrsbelastung.- die Grundstücke, die für die Verbreiterung
der L419 benötigt werden, noch nicht alle dem Amt Straßen-NRW gehören und sich somit, bei einem dann notwendigen Enteignungsverfahren, der Baubeginn um ca. 8 Jahre verzögern
kann?- die von Herrn Dietmar Bell am 27.04.2013 genannten Kosten für den Ausbau der L 419 in Höhe von 42 Millionen € nur für den geplanten Teilausbau bis hinter
die Kreuzung Erbschlöer-Str. / Park-Str. sind? Der Anschluss an die A1 wird mehr kosten, ca. 60 Millionen € , somit ergeben sich Gesamtkosten ca. 100 Millionen €.-
die Baukosten für den Burgholz-Tunnel ( Fertigstellung 2003 ) 82 Millionen betrugen (www.tunnel-burgholz.de)? Da die Länge des Tunnels und die Erdformation in Ronsdorf ähnlich sein werden, rechne ich
hoch, dass der von mir favorisierte Tunnel ca. 100 Millionen € kosten wird, also die gleiche Summe wie der oberirdische Straßenausbau mit seinen großen Nachteilen und
Gefahren.- weder von der Bezirksvertretung noch den Landtagsabgeordneten ein alternativer Planvorschlag von der Planungsbehörde Straßen-NRW angefordert worden ist? Wenn die
Tunnellösung nicht nachgeprüft wurde, woher wissen verschiedene Leute, dass der Tunnel nicht bezahlbar ist?
Joachim WendtSchenkstrasse 2642369 Wuppertal
Sonntagsblatt vom 26. 5. 2013
Betr.: Ausbau der L 419 in Ronsdorf, Rundschau-Kommentar vom 2. Januar 2013
Wie kommt Herr Conrads darauf, dass hier ein Generationenkonflikt vorliegt? Wenn überhaupt, ist die kaum vorhandene Beteiligung der jüngeren Ronsdorfer mit der Politikverdrossenheit zu
erklären. Warum sollen sich jüngere Ronsdorfer wehren, wenn sie mitbekommen, dass eine Einmischung erfolglos ist?
Ich finde, dass sowohl Herr Conrads wie auch Herr Bell oder die Grünen allesamt auf dem Holzweg sind. Die Tieferlegung der L 419 wird als zehn Millionen teurer beschrieben. Da verstehe ich
die Argumentation nicht, denn hier werden jegliche Folgekosten außer Acht gelassen. Die Überführungen an Staubenthaler und Erbschlöer Straße müssten nach dem Plan des Landes um etwa 3,50 Meter
angehoben werden.
Die erhöhten Bauwerke werden – genau wie der Überflieger auf Lichtscheid – im Winter zu einem Verkehrschaos führen. Wie sollen die steilen Anfahrten zu diesen Überführungen im Winter schnee-
und eisfrei gehalten werden? So wird Ronsdorf bei Schnee oder Glatteis zu einem einzigen Stau.
Die Kosten spielen hier eine Rolle? Dann sollten die Gesamtkosten einmal aufgestellt werden – und nicht nur die reinen Baukosten. Warum ist in Wuppertal nicht möglich, was zum Beispiel in
Königswinter-Oberdollendorf als gutes Beispiel erfolgreich vorgemacht wurde: Dort ist die Absenkung einer vierspurigen Schnellstraße gut gelöst worden. Wer kann mir vorrechnen, dass eine Tieferlegung
teurer ist als die Lösung des Landes? Dazu würde ich gerne konkrete Zahlen veröffentlicht sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lösung mit endlosen Lärmschutzwänden billiger sein soll. Hier
sollten alle Optionen jeweils mit allen Folgekosten durchgerechnet werden.
Henning Simon, Scheidtstraße 49, Wuppertal
Leserbrief in der Wuppertaler Rundschau
L419: Eine Satire
Als meine Enkelin mich fragte: „Opa, wie stellst Du Dir Ronsdorf in 20 Jahren vor, wenn die L 419 nach den vorgestellten Plänen ausgebaut wird?“ Da habe ich ihr dieses erzählt.
Wir schreiben das Jahr 2033. Die Parkstrasse in Ronsdorf (L 419) ist sechsspurig wie eine Autobahn ausgebaut. Die Wuppertaler Anwohner an der A 46 haben sich durchgesetzt und eine geringere
Lärmbelästigung mit folgenden Maßnahmen erreicht:
- Der Schwerlastverkehr darf nicht mehr über die A 46 fahren, er wird über die L 419 (Parkstraße) geführt
- Im Bereich Wuppertal darf die A 46 nur noch mit 50 km/h befahren werden
- Der Flüsterasphalt wird regelmäßig erneuert
Auch in Ronsdorf wurde versucht den Lärmschutz zu verbessern und die Lärmschutzmauern um 1 m auf 8 m erhöht.
Es ist Winter und es schneit leicht. Auf dem spiralförmigen Abstiegen zur A 1 sind mehrere Lastwagen mit Sommerreifen ins Rutschen gekommen und blockieren quer stehend die Fahrbahnen.
Die Räumung der spiralförmigen Fahrbahnen erweist sich, wegen der engen Verhältnisse, als sehr schwierig und somit ist die L 419 komplett gesperrt..
In einem Auto auf dem langsamen Weg in Richtung A1 (Osten) entwickelt sich folgendes Gespräch: „Du, Mama, was sind den das für Mauern da links?“ „Schatz, das ist ein Gefängnis, da wohnen
die Bösen.“ „Und die Mauern da rechts, wohnen da auch die Bösen?“ „Nein, mein Liebling, da wohnen die Ahnungslosen und Trägen!“ „Wieso denn die Ahnungslosen und Trägen?“ Ach weißt du, als die ein
Naturschutzgebiet haben wollten, gab man ihnen das Gefängnis.
Als sie ein Naherholungsgebiet wollten, bekamen sie einen ,Engineering-Park’. Als sie ein Wohngebiet wollten, gab man ihnen eine Forensik. Und als sie eine Verkehrsberuhigung wollten, schenkte man
ihnen eine Autobahn.“
„Du, Mama, dann ist das aber auch gut so, dass man diese Leute hinter einer hohen Mauer hält.“
Joachim Wendt Schenkstraße 26 42369 Wuppertal
Sonntagsblatt vom 16. 6. 2013
Arroganter Umgang
Mit Sorge und Wut verfolge ich hier auf dem Sedansberg die Vorgänge in Ronsdorf bezüglich des Ausbaues der Parkstraße, der Nichtbeachtung der Bürgerwünsche, der drohenden Umweltvernichtung und des
arroganten Umganges der Lokalpolitiker/innen mit den Bürgern - den Personen, die ihnen ein sicherlich nicht unkomfortables Leben ermöglichen.
Gute, durchdachte Vorschläge der Bürgerinitiativen werden dreist schlecht gemacht, nur, um die eigenen Vorstellungen und Ideen brachial, ohne Rücksicht auf Verluste, durchzusetzen.
Da diese Leute mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln legal dafür sorgen können, dass Andersdenkende, mit einer eigenen Meinung Ausgestattet, den Kürzeren ziehen, dürfte die Arbeit der
Bürgerinitiativen leider ins Leere laufen. Dennoch wünsche ich den aufrechten Streitern des Verstandes und der Vernunft bei ihrem Kampf gegen die Windmühlenflügel der politischen Seilschaften
Wuppertals alles erdenklich Gute.
Frank Khan Amselstraße 20 42281 Wuppertal
Sonntagsblatt vom 16. 6. 2013
Lärmbelästigung? Was ist mit der Luftverschmutzung?
L419 – Artikel vom 09.06.2013
Die Eu hat Richtlinien für die Feinstaubbelastung erstellt. Die Stadt Wuppertal klärt wie folgt über zu hohe Ozonwerte auf:
„Das bodennahe Ozon wirkt auf Lebewesen in erhöhter Konzentration als Reiz- oder Schadgas. Dies äußert sich beim Menschen in Form von verstärktem Hustenreiz, Augenbrennen, Müdigkeit, Kopfschmerzen
sowie zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Pflanzen reagieren ebenfalls auf erhöhte Ozonwerte. Es kann zum Absterben der Blätter und zur Verminderung des Wachstums kommen (Ernteeinbußen,
Waldsterben).
Gesundheitliche Auswirkungen
Je nach Konzentration des Ozons und physischer Konstitution der betroffenen Personen können unterschiedliche gesundheitliche Wirkungen auftreten.
Relevant für die gesundheitsgefährdende Wirkung sind die körperliche Belastung und die Zeitdauer der Ozoneinwirkung (Expositionsdauer). Denn wer sich körperlich anstrengt, atmet mehr und
tiefer. Je länger und aktiver man sich im Freien bewegt, desto mehr Ozon nimmt der Körper auf. Die sogenannten Risikogruppen (Kleinkinder, ältere und kranke Menschen) sind besonders empfindlich und
reagieren entsprechend stärker auf erhöhte Ozonbelastung.
Zum Schutz der Bevölkerung vor der schädlichen Wirkung von Ozonbelastungen hat der Gesetzgeber Richt- bwz. Schwellenwerte erlassen, die in der 33. Verordnung zur Durchführung des
Bundesimmissionsschutz-gesetzes (33.BImSchV) aufgeführt sind. Dort werden 3 Werte genannt:
(…)
Die Ozonkonzentration zeigt einen deutlichen Tagesgang mit minimalen nächtlichen Werten und maximalen Konzentrationen am späten Nachmittag. Hohe verkehrliche Belastung und intensive
Sonneneinstrahlung steigern erheblich die Ozonbildungsrate. Durch die Luftströmung können die Ozon-Vorläufersubstanzen und das Ozon über größere Entfernungen in verkehrsarme Wohngebiete bzw.
Reinluftgebiete transportiert werden, so dass sich auch dort hohe Ozonkonzentrationen aufbauen können.
Seit dem 19. April 2013 ist der neue Luftreinhalteplan Wuppertal in Kraft.
Die Luftqualität in Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Hierzu haben auch die Aktivitäten der Industrie und des Gewerbes zur Minderung von
Luftschadstoffen beigetragen, so dass die Belastungen z.B. durch die Luftschadstoffe Schwefeldioxid, Blei oder Benzol erheblich zurückgegangen sind.
Dennoch reichen diese Anstrengungen bis heute nicht aus. Gerade in den größeren Städten sind Feinstaub, Kohlenmonoxid, Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid nach wie vor gesundheitsgefährdende
Luftschadstoffe. Besonders in verkehrsreichen Straßenschluchten mit hoher Bebauung und wenig Luftbewegung können diese Schadstoffe in gesundheitsschädlichen Konzentrationen auftreten.
Die Europäische Union hat darauf reagiert, indem sie mit der Luftqualitätsrahmenrichtlinie (1996/62/EG) und den Tochterrichtlinien (1999/30/EG und 2000/69/EG) neue verbindliche Grenzwerte vorgegeben
hat. Diese legen für verschiedene Luftschadstoffe anspruchsvolle und verbindliche Luftgütewerte fest, die eine für die menschliche Gesundheit und die Umwelt insgesamt unbedenkliche lufthygienische
Situation gewährleisten sollen. Diese Vorgaben sind als 7. Novelle des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) und als Novelle der 22. Verordnung zum BImSchG 2002 in deutsches Recht umgesetzt
worden. Wird demnach eine unzulässig hohe lufthygienische Belastung festgestellt, ist ein Luftreinhalteplan aufzustellen. Ab 1.1.2005 müssen die Grenzwerte für Feinstaub (PM10) und ab 1.1.2010 die
Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten werden .
Gegenstand des Luftreinhalteplans Wuppertal sind die Beschreibung der Überschreitungssituation, die Verursacheranalyse, die Betrachtung der voraussichtlichen Entwicklung der Belastungssituation sowie
die Erarbeitung von Maßnahmen. Ziel ist es, die festgelegten Grenzwerte für Luftschadstoffe dauerhaft zu unterschreiten.
Für die Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität sind alle potenziellen Emittenten zu betrachten und entsprechend ihrem Verursacheranteil nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
zu Minderungsmaßnahmen heranzuziehen. Seit der Umsetzung der EU-Richtlinien in nationales Recht ist es auch möglich, für den Verkehrsbereich Maßnahmen anzuordnen.
Die Bezirksregierung Düsseldorf - als planaufstellende Behörde - hat nun den ersten Luftreinhalteplan aus dem Jahre 2008 fortgeschrieben. Der neue Luftreinhalteplan Wuppertal (2013) umfasst ein
Bündel von insgesamt siebzig Maßnahmen zur Verringerung der Luftschadstoffbelastung im Stadtgebiet:“
Bevor nun überhaupt gebaut wird möchte ich wissen, ob nach dem GG , Artikel 2, Absatz 2, „mein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (…)“ gewährleistet ist, wird und bleibt. Ich gehe davon
aus, dass dies schon jetzt fraglich ist. Die Feinstaubbelastung auf der Parkstraße ist bisher noch nicht gemessen worden, obwohl sich dort die A1 und die A46 „treffen“. Nach den o.g. Ausführungen ist
dies vollkommen unverständlich, nimmt man doch die Zunahme der Luftbelastung und somit die „Körperverletzung“ der Ronsdorfer billigend in Kauf. In Anbetracht der Ausführungen dass „für die
Entwicklung von Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität alle potenziellen Emittenten zu betrachten und entsprechend ihrem Verursacheranteil nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu
Minderungsmaßnahmen heranzuziehen sind“, verstehe ich die Auslegung des Gesetzes nicht. Vielleicht geschieht dies aber mit weiser Voraussicht, könnte die Belastung doch schon jetzt zu hoch sein
und die Straße müsste nach EU- Richtlinien wie in Düsseldorf und Frankfurt gesperrt werden. Statt Minderungsmaßnahme, wird eine „Zunahmemaßnahme“ geplant?? Alternativ wäre da nur der Tunnelbau
möglich, da die Feinstäube gefiltert an die Luft kommen können, wenn denn beim Tunnelbau Minderungsmaßnahmen in Form von Feinstaubfilteranlagen eingebaut werden würden. Also erwarte ich von den
Verantwortlichen die Einhaltung der Luftqualitätsrahmenrichtlinie durch den öffentlichen Nachweis der kontinuierlichen und dauerhaften Messungen von den IST- Messwerten der Feinstaubbelastung.
Da hat die Ronsdorfer Bevölkerung doch aktuell die Möglichkeit, Beschwerde beim EU-Gerichtshof gegen das derzeit gestalte Bauvorhaben einzulegen, weil die derzeitige Feinstaubkonzentration überhaupt
noch nicht gemessen wurde und fröhlich geplant wird und des weiteren die Chance, ggfs. Gegengutachten erstellen zu lassen.
Vielleicht ein Grund, präventiv die Lungenheilstätte wieder zu eröffnen !
Regine Voigt Hordenbachstraße 6 42369 Wuppertal
Sonntagsblatt vom 16. 6. 2013
Gedanken zur Planung
Die Planer lassen die Katze nur langsam aus dem Sack. Nach Fertigstellung soll die Umwidmung in eine Bundesstraße erfolgen. Jetzt könnte man ja sagen - mir doch egal! Schaut man sich aber mal die
offizielle Definition an, so heißt es da „Bundesstraßen des Fernverkehrs (Bundesfernstraßen) sind Straßen, die ein zusammenhängendes Verkehrsnetz bilden und einem weiträumigen Verkehr dienen.“ Und
schon wird ein Schuh draus! 38 Mio. Euro sollen allein zwischen Staubenthaler Straße und Erbschlö verbaut werden. Das sind über 3 Mio Euro pro 100 Meter, dafür soll nicht mal eben neu geteert werden,
das sind gewaltige Erd- und Landschaftsarbeiten, die solche Summen verschlingen.
Der Bereich der heutigen Parkstraße wird - nach jahrelangen Bauarbeiten - danach nicht wiederzuerkennen sein. Ronsdorf ist dann durch eine vielspurige, autobahnähnliche Schnellstraße vom Rest der
Stadt abgeriegelt. Das ist durchaus mit Sonnborn - dem durchtrennten Stadtteil - vergleichbar, vielleicht sogar noch schlimmer. Unverständlich, dass solche Bausünden aus der Zeit der Betonarchitektur
der 70er Jahre heutzutage wiederholt werden sollen.
Hier will man nicht die Verkehrssituation für die Bürger vor Ort verbessern, sondern primär eine neue Straße für den Fernverkehr bauen. Und die wird dann zur Bundesstraße. Klar, denn per
Definition dienen Bundesstraßen dem überregionalen Fernverkehr - und genau darum geht es hier! Fakt ist aber, das mehr Straßen zwangsläufig wiederum noch mehr Verkehr anziehen. Der Schwerlastverkehr
wird diese neue mautfreie Strecke bestimmt begeistert annehmen.
Bleibt zu hoffen, das sich viele Ronsdorfer Bürger mit dieser Planung beschäftigen und sich die Frage stellen ob sie das so wirklich wollen.
Ralf Mehnert Elias-Eller Straße 92 42369 Wuppertal
Sonntagsblatt vom 22. 6. 2013
Sonntagsblatt, Ausgabe 27 vom 7. Juli 2013
Offener Brief an Oberbürgermeister Peter Jung
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung,
es hat lange gedauert, bis ich mich dazu durchringen konnte, Ihnen zu schreiben, aber ich habe schon viel zu lange geschwiegen. Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Partnerschaft Wuppertal Schwerin“
hatte ich die Möglichkeit, mit unserem Verein in Schwerin an den Feierlichkeiten teilzunehmen.
Ihre Amtskollegin stellte sich bei der Eröffnung des Bürgerfestes am 25.8.2012 mit etwa folgenden Worten vor:
„Mein Name ist Angelika Gramkow, ich bin Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Schwerin und Mitglied der Linkspartei.“
Sie stellten sich dann ebenfalls mit den Worten vor: „Mein Name ist Peter Jung, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. Ich gehöre zwar auch einer Partei an, aber ein Oberbürgermeister ist
grundsätzlich für alle Bürger seiner Stadt da.“
Dieser Satz hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Nun gestatten Sie mir die Frage: Gehören einige Bürger Ronsdorfs nicht zu den Bürgern Ihrer Stadt ??? !!!
Vehement haben Sie sich für eine JVA in Ronsdorf - teilweise gegen den Willen vieler Ronsdorfer Bürger - eingesetzt, haben auch einige Versprechen gemacht, die bis heute nicht eingetroffen sind (z.B.
Instandsetzung Parkstraße, L419).
Waren Ihre Worte in Schwerin „ein Oberbürgermeister ist für alle Bürger seiner Stadt da“ nur so daher gesagt oder ernst gemeint???
Wenn Sie das in vollem Ernst so gemeint haben, dann ist es höchste Zeit, Ihren Worten nun auch Taten folgen zu lassen und mir folgende Fragen zu beantworten:
1. „L419 keine Autobahn durch Ronsdorf“
1. a Wissen Sie was hier gebaut werden soll?
1. b Wie ist Ihr Kenntnisstand der Planung, Termine?
1. c Was können Sie mir konkret über die Kosten/Kostenträger sagen?
1. d Wie ist die Verkehrsführung während der Bauzeit geplant?
1. e Haben Sie schon einmal über Alternativvorschläge nachgedacht, oder kennen Sie solche?
1. f Wie ist die bis dato vorliegende Planung mit der Umweltverträglichkeit zu vereinbaren?
2. Was wird mit der maroden, - und für das prognostizierte Verkehrsaufkommen ungeeignete - Blombachtalbrücke geschehen?
3. Warum heißt es aus dem Rathaus immer dann, wenn der Bürger etwas durchsetzen will, „Dafür ist kein Geld da“, während auf der anderen Seite (Döppersberg) Kostenüberschreitungen nur mit einer kurzen
Zeitungsnotiz dem mündigen Bürger (Steuerzahler) mitgeteilt werden?
Meiner Meinung nach müsste der gesamte Umbau Döppersberg wegen der enormen Kostenüberschreitung sofort gestoppt werden. Aber das ist ein anderes Thema. Ganz sicher brauchen wir auch kein
Milliardengrab für Drohnen, die für den geplanten Einsatz nicht zu gebrauchen sind!!!
4. Warum glauben Politiker immer, nur sie allein wüssten, was für die mündigen Bürger (Steuerzahler) richtig ist, und diktieren somit dem Bürger fast immer das Falsche
auf???
Die Bürgerinitiative „L419 keine Autobahn durch Ronsdorf“ würde Ihnen und Ihren hierfür zuständigen Mitarbeitern gerne einmal in einer öffentlichen Veranstaltung ihre Alternativen vorstellen und
diskutieren.
Ich will ganz gewiss nicht Ihre kostbare Zeit über Gebühr zur Beantwortung meiner Fragen in Anspruch nehmen, ich könnte die Liste meiner Fragen unendlich weiterführen, denn an anderer Stelle
gratuliert man Ihnen ja bereits für die Untätigkeit der Stadtspitze.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, nun möchte ich Sie ganz herzlich bitten, sich an die Worte in Schwerin zu erinnern. Jetzt können Sie beweisen, ob Sie als Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
diesen Satz nur so daher gesagt haben oder wirklich für alle Bürger da sind.
Sie wollen doch wieder Oberbürgermeister werden oder?
Hans Jürgen Bongardt, Erbschlöer Straße 17 42369 Wuppertal
Ausgabe 27 vom 7. Juli 2013
Ronsdorf wird durch den Verkehr mehr belastet
Das Bundesverkehrsministerium hat auf eine Anfrage der BI bezüglich des Ausbaus der L419 geantwortet. Die Texte der Anfrage und der Antwort können auf der Internetseite
„www.bürgerinitiative-L419-keine-Autobahn-durch-Ronsdorf.de“ eingesehen werden.
Die Kernaussagen des Ministeriums lassen sich wie folgt darstellen:
1. Nach der Fertigstellung des Lückenschlusses ist eine Hochstufung zur Bundesstraße vorgesehen.
2. Die Gesamtkosten werden mit etwa 96 Millionen Euro veranschlagt.
3. Die Planung für beide Abschnitte ist Aufgabe des Landes NRW.
4. Der Bauabschnitt 2 (d.h. die Anbindung an die A1) wird erst begonnen, wenn der Bauabschnitt 1 (Ausbau der Parkstraße) fertiggestellt worden ist und Gelder dafür zur Verfügung stehen.
5. Ein Zeitpunkt für den Beginn des 2. Bauabschnitts steht noch nicht fest.
Das bedeutet eine katastrophale Auswirkung für den Verkehr auf den Südhöhen:
Das Nadelöhr wird bis auf unbestimmte Zeit auf den Streckenabschnitt zwischen Erbschlö und Blombachtalbrücke verschoben!
Noch mehr Staus sind vorprogrammiert!
Durch den erhöhten Umgehungsverkehr werden die Anwohner auf Linde und in Ronsdorf mit noch mehr Verkehr belastet!
Mit einem halben Lückenschuss und der Vollendung am Sankt-Nimmerleinstag ist nur den bestehenden und im Bau befindlichen Landesbetrieben geholfen, nicht aber den Anwohnern!
Unserer Ansicht nach kann nur ein durchgängig geplanter und durchgeführter Lückenschluss unter der Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Anwohner und in einer umweltverträglichen Form hier
die notwendige Abhilfe schaffen.
Auch eine Tunnellösung ähnlich des Burgholztunnels (Kosten: 82 Millionen Euro) sollte dabei ernsthaft in Erwägung gezogen werden!
BI-L419 Keine Autobahn durch Ronsdorf Sprecher: Uwe Merschjohann Erbschlöer Straße 57 42369 Wuppertal
Ausgabe 27 vom 7. Juli 2013
Ist der Verschönerungsverein reingefallen?
Die neue L 419 und die Ronsdorfer Anlagen: Der Ronsdorfer Verschönerungsverein reingefallen?
Die Ronsdorfer Anlagen sind ein privates Waldgelände im Besitz des Ronsdorfer Verschönerungsvereins.
Der nördliche Teil wurde 2012 nach Aufgabe des Standortübungsplatzes gegen einen verhältnismäßig geringen Geldbetrag wieder angegliedert und reicht von der L 419 teilweise bis zum
Scharpennacken.
Fast alle Ronsdorfer waren froh und konnten nunmehr zu Fuß, mit Kinderwagen, mit Hund oder mit Fahrrädern über den ampelgesicherten Fußgängerüberweg inmitten der Ronsdorfer Anlagen die L 419
überqueren und so von dem einen Gebiet in das andere gelangen.
Dies wird jedoch mit dem Ausbau der L 419 aufgrund der Ausbaubreite nicht mehr möglich sein. Es kann keinen sinnvollen Verkehrsfluss geben, der - abgesehen von den vielen Auf- und Abfahrten der L 419
in Wuppertal - noch durch eine Fußgängerampel behindert wird.
Selbst wenn die neue Straße 2 Meter abgesenkt und auch keine 5 bis 7 Meter hohe Lärmschutzwand in diesem Bereich errichtet wird, so sollen die beiden Waldgelände mit einer neuen Fußgängerbrücke
verbunden werden.
Aufgrund der Durchfahrtshöhe für LKW und der Konstruktionshöhe einer neuen Fußgängerbrücke verbleibt eine Zugangshöhe zur Brücke von fast 3,50 Meter. Dies ist mehr als eine übliche Geschosshöhe in
einem Neubau.
Um diese Zugangshöhe behindertengerecht zu gestalten, müssen beidseitig jeweils rund 60 Meter mit Rampen, die eine entsprechende Steigung bzw. Gefälle aufweisen, errichtet werden.
Da man - abgesehen vom Bau der Pyramiden - heutzutage keine 60 Meter lange gerade Rampen mehr baut, müssen diese in Abschnitte mit Wendemöglichkeiten für Rollstuhlbenutzer und Fahrräder errichtet
werden und würden somit beidseitig der L 419 unförmige Klötze vor der Fußgängerbrücke bilden.
Ein Wildwechsel ist natürlich über solche Konstruktionen nicht mehr möglich.
Auch die Alternative, einen Fußgängertunnel zu errichten, würde an der grundsätzliche Situation nichts ändern; es geht nur in die Tiefe. Die Fußgängertunnel in Wuppertal wurden gerade infolge von
unlösbaren Problemen aufgegeben. Eine Neuauflage in Ronsdorf wäre insofern unsinnig.
Die bisherige Planung des Ausbaus der L 419 ist daher zu verwerfen.
Hallo Herr Oberbürgermeister, wo bleibt denn die allseits gepriesene Bürgerbeteiligung in Ronsdorf? Da durch Herrn Früh von Straßen NRW ein Entwurf erarbeitet wurde, ohne den Bürgern
Varianten vorzustellen? All dies ist nach der Infoveranstaltung vom 3.12.12 in der Gesamtschule doch schon „starker Tobak“. Auch die BürgerInnen von Ronsdorf haben Alternativen
anzubieten!
Ob die Tunnellösung optimal ist, möchte ich bezweifeln. Um einen Tunnel im Vortrieb zu erstellen, benötigt man in Fachkreisen eine mindestens 20-25 Meter Gebirgeüberdeckung (je nach vorhandener
geologischer Bodenstruktur), sonst kann die vorhandene L 419 als Straße nicht erhalten werden!
So sind auch die beiden Anschlüsse höhenmäßig nicht herstellbar. Auch kann die Pressgrube örtlich nicht im Straßenverlauf errichtet werden (vorhandener Verkehr nicht umzuleiten).
Es gäbe aber eine Alternative als Rondorfer Lösung, welche bereits am 3.12.12 in der Gesamtschule vorgestellt wurde. Es handelt sich um die Tieferlegung der Trasse um 4,75 Meter unter jetziges
Niveau. Dabei fallen exakt die Kosten von 39 Millionen Euro an, welche von Straßen NRW berechnet wurden.
Diese Lösung wurde dieses Jahr durch Fachleute von der Uni Wuppertal als mindestens Gleichwertig zum Straßen NRW Entwurf bezeichnet. Alle Anschlüsse und Überführungen würden ohne große Bauwerke über
die L 419 geführt werden können. Der Lärmschutz ist integriert und benötigt nur noch eine Konstruktion von 2,25 Metern als Brüstungsmauer. Ebenso würde bei Straßen NRW eine Ausbaubreite von etwa
36,50 Meter erfolgen, unsere Lösung der Tieferlegung benötigt 26 Meter (also auch weniger Landschaftsverbrauch)!
Der Stadtspitze wurde bereits 2011 diese Variante vorgestellt!
Fazit: Kompromisse sind gefordert, und kein „Durchstechen“, ohne die Ronsdorfer Bevölkerung einzubeziehen !!
Hans Kemper Breite Straße 7a 42369 Wuppertal
Ausgabe 28 vom 14. Juli 2013
Was muss man sich bieten lassen?
Den beiden Leserbriefen von Herrn Bongard und Herrn Schmitz kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Man muss sich wirklich fragen, warum und wofür wir unsere Stadt- und Landtagsabgeordneten
gewählt haben.
Anstatt sich im Landtag mit aller Macht für das Projekt „Tunnel für die L419“ einzusetzen, wird einem vermittelt „Das wird zu teuer“. Was wären wir heute in Wuppertal ohne den „Burgholztunnel“? Auch
der wurde vor vielen Jahren aus Kosten- und Umweltgründen Jahre auf Eis gelegt.
Sicherlich werden Abgeordnete aus dem Raum Köln-Düsseldorf-Bonn usw. das Projekt ablehnen, weil man die wirklichen regionalen Begebenheiten nicht kennt.
Es werden Millionen und Milliarden manchmal sinnlos verprasst. Hier wären die Ausgaben sinnvoll angebracht. In 10 bis 20 Jahren wird man sich fragen, warum konnte man früher nicht auf weitere Sicht
planen und bauen?
Dann müssen Schallschutzzäune (wie heutzutage bei unserer Stadtautobahn) angebracht werden, die die heutigen Mehrkosten weit übersteigen und zudem das gesamte Landschaftsbild verunstalten.
Zu den Ausführungen des Herrn Schmitz kann ich nur hinzufügen, dass den Anwohnern des Tannenbaumer Weges vor Jahresfrist versprochen wurde, den Schwerlastverkehr für die enge Straße auf 3,5 - 5
Tonnen herabzusetzen. Bis heute ist nichts geschehen. Im Gegenteil: der Schwerlastverkehr nimmt weiter zu. Die Kosten für die Erneuerung der Strasse kann man ja den Anliegern übertragen. Was muss
sich der Bürger in und um Wuppertal alles bieten lassen?
Aber bald ist ja wieder Wahl!
Artur Becker Tannenbauer Weg 85 42369 Wuppertal
Ausgabe 28 vom 14. Juli 2013
Wenn die Politiker etwas drauf hätten ...
Der Verkehrsexperte Herr Jung solle sich im Hinblick auf den Ausbau der L 419 nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Vielmehr sollte er sich um den Ausbau und die Fertigstellung der Nordbahntrasse
kümmern. Darüber hinaus hat er noch den Döppersberg an der Backe, der, wie es scheint, finanziell völlig aus dem Ruder läuft.
Und wenn er mit diesen beiden Baustellen fertig ist und dann noch Zeit hat, kann er sich um die bei einem Verkehrsunfall am 11.04.13 - also vor drei Monaten - beschädigte
und in Trümmern liegende Verkehrsinsel „Am Stadtbahnhof/Kocherstraße/Schenkstraße“ kümmern und seinen Mitarbeitern den Auftrag zur Reparatur erteilen.
Wenn ich mir überlege, wie viele Bestallte in diesen drei Monaten an der beschädigten Verkehrsinsel vorbeigekommen sind und sich nicht gekümmert haben, bin ich fast sprach- und
schriftlos.
Im Zusammenhang mit dem Tunnelprojekt möche ich auch Herrn Bell empfehlen, sich zurückzuhalten. Das erspart ihm unter Umständen den Krebsgang. Wenn beide Politiker wirklich etwas drauf hätten, würden
sie sich für die Tunnellösung einsetzen.
Denn das ist die bessere Alternative, und die sollte man vorrangig anstreben und nicht von vorne herein ablehnen. Egal was die Straßenbauer sagen. Von den sogenannten Volksvertretern sollte man sich
ohnehin nicht ins Bockshorn jagen lassen. Wenn die nächste Wahl näher rückt und unter anderem die Stimmen der Ronsdorfer Bürger wichtig sind, werden die „Volksvertreter“ sogar versprechen, den
L 419-Tunnel eigenhändig zu graben, um ihren Machterhalt zu sichern und damit an den Trögen zu verbleiben.
Die große Planungslüge bei der L 419: „Ausbau nur mit umfassendem Lärmschutz“Natürlich ist ein Ausbau der L 419 sinnvoll, er ist jedoch keinesfalls anwohnerfreundlich. Als
Lärmschutz wird suggeriert, dass die neue Trasse 2,00 m abgesenkt und zusätzliche Lärmschutzwände bis zu einer Gesamthöhe von 5,00 m über der Fahrbahn vorgesehen sind.Gemäß der
Erläuterung von Straßen NRW sollen jedoch die Staubenthaler Straße und die Erbschlöer Straße als kreuzungsfreie Anschlüsse an Ronsdorf als Unterquerungen, also eine Art von Tunnel, unter der neuen L
419 geführt werden. Eine Durchfahrt erfordert wegen der Höhe von LKW eine lichte Höhe von 4 m. Über diese jeweilig Unterführungen sollen sich Brücken mit einer gewissen Konstruktionshöhe und oberhalb
der Brücken Lärmschutzwände mit einer Höhe, die jedoch vermutlich nicht 5 m erreichen, erstrecken.„Wir hoffen, dass diese Zusagen eingehalten werden“, hieß es von der CDU.
Aufgrund der derzeitigen Finanzlage des Landes NRW werden vermutlich diese Zusagen jedoch nicht eingehalten, sondern rigeros gekürzt. Dies gilt höchstwahrscheinlich auch für Lärmschutzmaßnahmen und
somit für die Höhe von Lärmschutzwänden.Was sind dies für unsägliche, bis zu 10 m hohe, also quasi viergeschossige Gebilde, die sich an den Anschlüssen der Staubenthaler Straße und der
Erbschlöer Straße mit Rampen erheben sollen! Und diese Gebilde bedürfen jeweils links und rechts Übergangsbereiche! Beispielsweise erfordert ein Übergangsbereich von 5 m bei 2% Neigung
eine Länge von 250 m. Diese kreuzungsfreie Anschlüsse stellen also keineswegs die zugesagten Absenkungen von 2 m dar. Der geplante Straßenausbau wird im Gegenteil hinsichtlich des Lärmschutzes zu
einer enormen Belastung für die Anwohner in diesen beiden Anschlussbereichen. Außerdem gilt, je größer der Anteil der LKW an der Verkehrsmenge ist, desto größer ist die Belastung von
Lämbetroffenen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Zahl der „Brummis” bis 2025 verdoppelt. Geschwindigkeitsreduzierungen wirken sich im Übrigen bei hohen LKW-Anteilen kaum
aus.„Last not least“ wird darauf hingewiesen, dass der „Flüsterasphalt“ nach einiger Zeit nicht mehr „flüstert“. Auf die desolate Finanzlage des Landes wurde bereits
hingewiesen.Viel sinnvoller und kostengünstiger ist es, auch aus Gründen von aktiven Lärmschutzmaßnahmen, wie bereits mehrfach vorgeschlagen, die L 419 um 4,75 m absenken und die
Straßenanschlüsse nach Ronsdorf, wie auch den geplanten Fußgängerüberweg / Tierüberquerung in den Ronsdorfer Anlagen einfach über die neue Trasse hinwegzuführen.
Kosten
Es ist sicherlich richtig, dass eine Grabenlösung mit Deckel machbar wäre. Machbar ist heute so einiges aber die Frage ist: Was kostet es?
Solch ein Graben wäre sicherlich im Bau viel teurer. Genauso wären die Unterhaltskosten für solch einen "Tunnel" ebenfalls teurer. Klar, das sieht sicherlich besser aus und ist lärmschutztechnisch wohl auch die beste Lösung. Aber ob die zusätzlichen Kosten den Nutzen rechtfertigen, mag ich bezweifeln.